Oracle irritiert die OpenSolaris-Entwickler

Bislang geht Oracle den Entwicklern des freien Betriebssystems OpenSolaris aus dem Weg, beklagen sich diese. Ein offener Brief, der das Unternehmen zur Klärung der Zukunft von Solaris auffordert, blieb unbeantwortet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 151 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Christian Kirsch

In einem Blog-Eintrag beklagt der OpenSolaris-Entwickler Peter Tribble, dass Oracle nach der endgültigen Übernahme von Sun keine Hinweise auf die weitere Entwicklung des freien Betriebssystems gibt. Anfragen sowohl einzelner Entwickler als auch des OpenSolaris Governing Board (OGB) hätten noch nicht einmal eine Eingangsbestätigung ausgelöst.

Vor gut zwei Wochen wandte sich Ben Rockwood, "Sun Community Champion" und ehemals OGB-Mitglied, mit einem Offenen Brief an Oracle. "Es gibt viele Fragen von Kunden zur Zukunft von Solaris, OpenSolaris und ihrer Technologie." Da Oracle seit mehreren Monaten die Entwicklungsarbeit bei Sun beeinflusst habe, sei es angemessen, jetzt um Antworten auf diese Fragen zu bitten.

In erster Linie gehe es um die Zukunft von Solaris für Unternehmenskunden, die zurzeit Version 10 einsetzen. Oracle solle klären, ob es ein "Solaris 11" geben, ob es mit vorhandener Technik wie System-V-Packages und Jumpstart kompatibel sein oder diese durch neue und ungetestete OpenSolaris-Lösungen ersetzen werde.

Auch auf diesen Offenen Brief hat es Tribble zufolge keine Antwort gegeben. Das sei nicht nur unhöflich, sondern fördere auch die "FUD"-Maschinerie (fear, uncertainty and doubt – Angst, Unsicherheit und Zweifel). Bislang gebe es jedoch keine Anhaltspunkte, dass Oracle etwas Böses ("something more sinister") plane, betont er. (ck)