Oracle kauft Hersteller von Berkeley DB

Mit der Übernahme des Open-Source-Datenbankherstellers setzt Oracle seinen aggressiven Expansionskurs fort; JBoss und Zend stehen angeblich auch auf der Einkaufsliste.

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Von
  • Jürgen Kuri

Sleepycat, Entwickler der Open-Source-Datenbank Berkeley DB, geht in den Besitz des Datenbank- und Businesssoftware-Herstellers Oracle über. Angaben über den Kaufpreis machten die beiden beteiligten Unternehmen nicht. Berkeley DB ist sowohl in einer Open-Source-Variante unter der durch das OSI zertifizierten Sleepycat Public License als auch unter einer kommerziellen Lizenz verfügbar. Letztere umfasst Support, Wartung, Rechtsschutz und die Möglichkeit, den Code der mit Berkeley DB entwickelten Anwendungen nicht offenlegen zu müssen. Oracle erklärte, Berkeley DB werden das Produktportfolio an Datenbankprodukten für Embedded Devices vergrößern. Dem Markt für Datenbankanwendungen bei Embedded-Systemen prognostizieren Marktforscher laut Oracle ein Wachstum von 2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2005 auf 3,2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2009.

Berichte, dass Oracle mit der Übernahme unter anderem von Sleepycat seine aggressive, gegen SAP gezielte Einkaufstour fortsetzen will, waren bereits vor einigen Tagen aufgetaucht. Sleepycat wurde dabei als der Kandidat genannt, bei dem die Verhandlungen bereits am weitesten gediehen seien – was sich nun bestätigt hat. Als weitere Kandidaten stehen angeblich JBoss, Spezialist für J2EE-Applikatinsserver, und die PHP-Firma Zend auf Oracles Einkaufsliste. Bestätigungen dazu stehen allerdings aus, die Berichte wurden bislang als Gerüchte abgetan, die man nicht kommentiere. Der Marketing-Manager von Zend Europa erklärte aber gegenüber der PHP-Site Dynamic Web Pages zwischenzeitlich, man stehe derzeit nicht in Verhandlungen mit Oracle über einen Kauf des Unternehmens; man sehe und kenne derzeit keine Grundlage für diese Gerüchte. (jk)