Oracle schockiert die Anleger

Oracle, der zweitgrößte Softwarekonzern der Welt, musste eine Gewinnwarnung ausgeben.

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Von
  • Jürgen Kuri

Oracle, der zweitgrößte Softwarekonzern der Welt, hat am Freitagabend (New Yorker Ortszeit) nach Börsenschluss eine Gewinnwarnung herausgegeben. Oracle führte schlechtere Umsätze in Asien als Begründung an; die Firma rechnet für das dritte Quartal nur mit einem Gewinn von neun Cents je Aktie, einem Cent weniger als in der Vorjahresvergleichszeit. Damit hätte Oracle die Erwartungen der Wall Street um einen Cent verfehlt.

Die Wachstumsraten bei Software-Umsätzen und beim operativen Gewinn dürften etwa ebenso ausfallen wie im zweiten Quartal, erklärte Oracle -- im Vorquartal war der Gewinn um 12 Prozent geschrumpft. Der Software-Verkauf in den USA und Europa habe gegenüber dem zweiten Quartal zwar leicht zugelegt, dies sei aber nicht ausreichend gewesen, um eine Verlangsamung in Asien auszugleichen, betonte Oracle-Chef Larry Ellison. Die Region Asien/Pazifik sorgte im Geschäftsjahr 2001 für rund 14 Prozent des Umsatzes bei dem Datenbank-Spezialisten. Oracle wird seine endgültigen Geschäftsergebnisse am 14. März vorlegen.

Bereits im dritten Quartal des Vorjahres verpasste Oracle die Erwartungen an den Gewinn -- das erste Mal seit Jahren. Bei der Vorstellung der Zahlen für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres hatte Ellison noch gemeint, dies sei das schwierigste Quartal seit einem Jahrzehnt gewesen; Finanzchef Jeff Henley sprach davon, dass sich das Geschäft stablisiert habe. Umso mehr schockierte die jetzige Gewinnwarnung die Anleger, zumal Analysten erwarten, dass das vierte Quartal noch schwächer ausfallen wird, da Oracle weiter unter Preisdruck gerate. Bereits im regulären Handel in New York hatte das Oracle-Papier um 3,8 Prozent auf 15,99 US-Dollar nachgegeben. Nach Schluss des offiziellen Handels fiel das Papier weiter um fast 8 Prozent auf 14,72 US-Dollar. (jk)