Organische Moleküle als Datenspeicher

US-amerikanischen Forschern ist es gelungen, organische Moleküle zwischen zwei Gold-Elektroden zu einem biologischen Computer-Speicher umzufunktionieren.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

US-amerikanischen Forschern ist es gelungen, organische Moleküle zwischen zwei Gold-Elektroden zu einem biologischen Computer-Speicher umzufunktionieren. Der von Physikern der Yale-Universität entwickelte Prototyp besteht aus einem Feld von Molekülen, die Informationen sowohl speichern als auch lesen können. Die im Grundzustand nur wenig leitfähigen Moleküle werden nach Angaben des Team-Leiters Mark Reed durch einen Spannungsimpuls an einer der beiden Gold-Elektroden in einen energetischen Zustand versetzt, in dem sie den Strom besser leiten. Den Unterschied in der Leitfähigkeit nutzen die Physiker als digitalen Informationswert "1" und "0".

Mit Hilfe weiterer Spannungsimpulse lasse sich der Zustand des Moleküls herausfinden und somit die Information wieder lesen, beschreibt Reed das Verfahren im Fachblatt Applied Physics Letters. Gelöscht werden die Informationen durch das Anlegen eines negativen Spannungsimpulses, der die Moleküle in den schlecht leitenden Zustand zurückversetzt. Derzeit müssten aber für jedes Informations-Bit insgesamt rund eintausend Moleküle in einen von zwei definierten Zuständen geschaltet werden. Dennoch hält Reed eine Platzersparnis im Vergleich zu Siliziumspeichern für möglich. Bevor der Prototyp zum praktischen Einsatz kommen könne, müssten allerdings noch Probleme mit der Schaltgeschwindigkeit sowie der Stabilität der Schaltzustände gelöst werden. (pmz)