"Oscar"-Juroren bekommen doch Filme zugeschickt

Aus Angst vor digitaler Filmpiraterie bekommen die Juroren die Filme zur Bewertung für die kommende Preisverleihung aber nicht mehr auf DVD.

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Die Motion Picture Association of America (MPAA) und die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) haben sich auf einen Weg geeinigt, wie die Juroren doch an so genannte Screener, also Filme zur Beurteilung kommen können. Die Juroren bekommen sie nicht mehr auf DVDs, sondern auf Videobändern, die speziell kodiert sind, heißt es in Medienberichten. Außerdem müssen sie schriftlich versichern, dass sie die Filme nicht weitergeben. Falls einem Jurymitglied ein Verstoß nachgewiesen werden kann, wird er aus der AMPAS ausgeschlossen.

Die US-amerikanischen Filmstudios vermuten offenbar unter den etwa 5600 Juroren einige, die die Filme nicht für sich behalten. Um zu vermeiden, dass noch nicht aufgeführte Filme zum Beispiel in Internet-Tauschbörsen landen, hatte die Filmindustrie ursprünglich einen kompletten Auslieferungsstopp für Screener verkündet. Dagegen hatten unabhängige Filmschaffende protestiert, deren Filme nicht unbedingt landesweit und nicht in vielen Kinos laufen.

Doch auch der jetzt geschlossene Kompromiss stellt nicht alle zufrieden. Die Los Angeles Film Critics Association wird dieses Jahr keine Filme auszeichnen, da ihre Juroren keine Filme zugeschickt bekommen. Auch die Juroren der Hollywood Foreign Press Association, die alljährlich den Golden Globe verleiht, gehen leer aus. Sie müssen sich die Filme im Kino anschauen. (anw)