Osiris-Rex: Erster Teil der Asteroidenprobe wird jetzt in London analysiert

Während bei der NASA weiter versucht wird, den großen Probenbehälter der Asteroidensonde Osiris-Rex zu öffnen, ist nun Gestein in Europa angekommen.

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Dunkles Pulver in Probenbehälter

Die Probe des Natural History Museums

(Bild: Natural History Museum)

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Ein kleiner Teil der Gesteinsprobe, die die NASA-Sonde Osiris-Rex von dem Asteroiden Bennu zur Erde gebracht hat, hat nun auch Europa erreicht. 100 mg davon werden jetzt in den Laboren des Natural History Museums in London untersucht. Erforscht werden soll die mineralogische und chemische Zusammensetzung der Probe, die mehr als viereinhalb Milliarden Jahre alt sein dürfte. Dem Team stünde "fantastisch spannende" Arbeit bevor, man sei wirklich glücklich, zu den ersten Institutionen zu gehören, die die Proben erforschen können. Laut dem Museum handelt es sich bei der entgegen genommenen Probe sogar um die erste, die nach der Öffnung des Probenbehälters entnommen und verpackt wurde. Auch in London wird sie in einem hermetisch abgeschlossenen Behälter analysiert.

Osiris-Rex hat die Probe Ende September über der Erde abgeworfen, nach einem minutenlangen Sinkflug war sie an einem Fallschirm hängend in der Nähe von Salt Lake City in der Wüste von Utah gelandet. Innerhalb weniger Minuten waren Spezialisten der NASA vor Ort und konnten die Kapsel bergen. Insgesamt hat die Sonde mehr als 250 Gramm an Proben mitgebracht, das sind mehr als 20 Mal so viel wie die japanischen Sonden Hayabusa und Hayabusa 2, die zuerst Material von Asteroiden zur Erde transportiert haben. Gefunden wurde darin bereits viel Kohlenstoff und Wasser, also Grundbausteine des irdischen Lebens.

Bislang konnte aber lediglich ein kleiner Teil der gesamten Probe untersucht werden, den Zugriff auf den Rest verhindern klemmende Verschlüsse. Um die zu öffnen, bräuchte es spezielle Werkzeuge. Die sind aber nicht für die Anwendung in dem luftdicht abgeschlossenen Tank zugelassen, in dem der Probenbehälter vor irdischen Einflüssen weitgehend abgeschirmt ist. Die Entnahme des Rests werde deshalb noch Wochen dauern, hat die NASA Ende Oktober mitgeteilt. Während es dazu bislang keine Neuigkeiten gibt, ist das Natural History Museum in London nicht die erste Forschungseinrichtung, die bereits Teile der Proben hat. Das National Museum of Natural History in Washington D.C. stellt sogar bereits einen kleinen Teil aus.

(mho)