PC-Prozessoren: Intels Pläne für die nächsten vier Jahre

Intels neue CPU-Roadmap funktioniert nur, wenn die eigene Halbleiterfertigung jedes Jahr einen neuen serienreifen Prozess bereitstellt.

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(Bild: Mark Mantel / heise online)

Lesezeit: 2 Min.

Intel will bis 2025 vier neue Prozessorgenerationen für Desktop-PCs und Notebooks bringen. Für das zweite Halbjahr 2022 steht zunächst Raptor Lake alias Core i-13000 an, der mit acht zusätzlichen CPU-Kernen kommt. Nutzt der Core i9-12900K aus der aktuellen Alder-Lake-Generation noch jeweils acht Performance- und Effizienz-Kerne, werden es beim Nachfolger 8 P- und 16 E-Cores mit insgesamt 32 Threads (nur die P-Cores beherrschen Hyper-Threading).

Spannender wird es ab 2023 mit Meteor Lake, der mit mehreren Chiplets – beziehungsweise im Intel-Sprech Tiles – vom Band läuft: eins mit den CPU-Kernen, eins für die GPU, ein I/O-Tile (etwa für PCI Express) und eins für Aufgaben eines System-on-Chip, etwa in Form der Datenverteilung, Display-Ausgänge und Multimedia-Engine. Intel fertigt die CPU-Tile selbst im Intel 4 genannten Prozess (früher 7 Nanometer genannt). TSMC liefert offenbar schon bei Meteor Lake die GPU mit eigener 3-nm-Technik (N3) zu. CNN zeigte Notebook-Vorserienmodelle aus Intels Halbleiterwerk im November 2021.

Intel Meteor Lake (2 Bilder)

Ein Vorserienprozessor aus Intels Meteor-Lake-Generation. Die CPU besteht aus vier Tiles und ist für Notebooks gedacht.
(Bild: Stephen Shankland / Cnet )

Die Grafikeinheit von Meteor Lake soll dank des Tile-Ansatzes deutlich leistungsstärker werden als die derzeit integrierten GPUs von Intels Prozessoren. In der Mitteilung ist von Leistung auf dem Niveau eigenständiger Grafikchips die Rede, womit Intel Low-End-Grafikkarten angreifen würde.

Intels Client-Roadmap für Prozessoren
Jahr 2022 2023 2024 2025
Codename Raptor Lake Meteor Lake Arrow Lake Lunar Lake
Fertigung Intel 7 Intel 4 + TSMC (N3?) Intel 20A + TSMC N3 Intel 18A + extern

Arrow Lake für das Jahr 2024 führt den Tile-Ansatz fort, allerdings mit einem Mix modernerer Fertigungsprozesse: Intel steuert Bauelemente aus dem eigenen 20A-Prozess bei und bestätigt GPUs aus TSMCs 3-nm-Generation. Die 20A-Fertigung sollte in etwa mit TSMCs 3 oder gar 2 nm vergleichbar sein.

Die Planung geht allerdings nur auf, wenn Intels Fertigungsabteilung besser abliefert als in den vergangenen Jahren. Der 10-nm-Prozess (jetzt Intel 7 genannt) verspätete sich um mehrere Jahre und brachte die Roadmap somit durcheinander. Ab 2023 will Intel jedes Jahr eine neue Prozessgeneration in der Massenproduktion haben, was in Anbetracht der bisherigen Bilanz ambitioniert wirkt.

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[Update, 18.2.22, 16:05 Uhr:] Schon bei Meteor Lake lässt Intel die GPU offenbar bei TSMC fertigen. Wir haben die Meldung entsprechend angepasst.

[Update, 18.02.22, 22:40 Uhr:] Eine Intel-Folie über die eigenen und TSMCs Fertigungsprozesse war missverständlich und führte zu falschen Vergleichen, die wir korrigiert haben. (mma)