PDC: Webdienst-Plattform Windows Azure fertig

In der Eröffnungs-Keynote zu Microsofts Professional Developers Conference 2009 präsentierte Konzernchef Ray Ozzie die im vergangenen Jahr angekündigte und nunmehr fertiggestellte Plattform für Windows-basierende Webdienste, Windows Azure.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Mit der Metapher "drei Bildschirme und eine Wolke" beschrieb Microsoft-Chef Ray Ozzie in seiner Keynote zur am heutigen Dienstag offiziell beginnenden Microsoft Professional Developers Conference 2009 die Vision, PCs, Handys sowie Unterhaltungsgeräte wie Fernseher und Spielekonsolen über Webdienste unterschiedslos mit ein und demselben Inhalt und mit einheitlichen Anwendungen versorgen zu können. Als Basis dafür schwebt ihm die auf der letztjährigen PDC angekündigte Plattform Windows Azure sowie deren Schwestersoftware SQL Azure zur Datenhaltung vor.

Als Backends für Azure agieren Datacenter auf Basis von Windows-2008-Servern. Drei Paare solcher Datacenter, je eines in den USA, in Europa und in Ostasien, sind derzeit im Aufbau. Ab April 2010 sollen kommerzielle Dienste darüber abzurufen sein.

Den Erfindern von Azure geht es keineswegs um die Verlagerung aller Programmfunktionen ins Web. Vielmehr bauen die Redmonder auf die Kombination "Software plus Services", um lokal installierte Anwendungen nahtlos mit Webdiensten zu kombinieren. Für Azure-Anwendungen proklamiert Microsoft die universelle Kombinierbarkeit aller erdenklichen Techniken. Mit eigenen Developerkits unterstützt es Azure-Anwendungen auf Basis von Java und PHP, außerdem sollen zum Beispiel Eclipse, Apache und MySQL unterstützt werden.

Mit Microsofts Server AppFabric, das zur PDC als erste Betaversion erscheint, sollen Entwickler zudem Hilfsmittel an die Hand bekommen, um das Zwischenspeichern von Anwendungsdaten und die Verwaltung der Hosting-Parameter zu kontrollieren. Um auch diese Funktionen in einem gehosteten Angebot wahrnehmen zu können, wird man sich allerdings noch gedulden müssen, bis im Jahre 2010 in Gestalt erster Technology Previews Windows Azure AppFabric erscheint.

Microsoft baut sein Portal Pinpoint weiter aus, auf dem Azure-Entwickler ihre Errungenschaften vermarkten können. Unter dem Codenamen Dallas entsteht darauf ein Katalog existierender Dienste und Daten-Angebote, in dem Anwender ihre Subskriptionen individuell verwalten und konfigurieren können. "Dallas" soll auch zahlreiche öffentliche Datenbanken bündeln und zum Abruf über Webservices bereitstellen.

In Deutschland steht bereits T-Systems mit dem Angebot Stromboxx in den Startlöchern, über das sich intelligente Stromzähler per Internet auslesen lassen. Unimall führt das Projekt Berry ins Feld, über das sich Schüler und Lehrer von zuhause aus mit Lehrinhalten und anderen Schulbelangen befassen können.

(hps)