PSI wehrt sich mit Gegenklage gegen IBM [Update]

Der Streit um einen Emulator für z/OS und OS/390 auf Itanium-Hardware geht in eine neue Runde.

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Das kalifornische Startup-Unternehmen PSI wehrt sich mit einer eigenen Klage wegen Monopolmissbrauchs gegen eine Klage wegen Patentverletzung seitens IBM. Big Blue hatte PSI im November vorgeworfen, mit seinem Emulator für z/OS und OS/390 auf Itanium-Hardware gegen Patente zu verstoßen.

PSI streitet das nicht nur ab, sondern erhebt darüber hinaus eigene Vorwürfe gegen IBM: Der Mainframe-Hersteller verletze Antitrust-Gesetze, betreibe unlauteren Wettbewerb und behindere bewusst das Geschäft von PSI. Seit sich der einzige konkurrierende Hardware-Hersteller – nämlich die damals bereits von Fujitsu übernommene Firma Amdahl, bei der viele der heutigen PSI-Mitarbeiter arbeiteten – im Jahr 2000 aus dem Markt der S/390-kompatiblen Systeme zurückgezogen hat, halte IBM ein Monopol. Wer Anwendungen nutze, die nur unter z/OS und OS/390 liefen, sei deshalb IBM völlig ausgeliefert.

[Update:] An Software-Entwickler verkauft IBM selbst den z/OS-Emulator FLEX-ES der Firma Fundamental Software (FSI). FLEX-ES ist von IBM nicht für Produktivsysteme vorgesehen und läuft auf x86-Prozessoren (nicht IA64), also auch auf Notebooks. IBM lizenziert FLEX-ES auf bestimmten eigenen x86-Maschinen, für die man dann auch eine z/OS-Lizenz bekommen kann.

Mit Hercules gibt es auch einen freien Emulator für S/370, ESA/390 und z/Architecture, den man legal aber nur mit alten Versionen von IBM-Betriebssystemen oder eben Linux/390 oder z/Linux nutzen kann. Hercules läuft unter Windows oder Linux auf x86-Hardware oder unter Mac OS X auf PowerPC. (ciw)