PSN-Hack: US-Richter streicht Sammelklage gegen Sony zusammen

Eine nach den Hackerangriffen auf Sonys Online-Dienste angestrengte Sammelkage ist vom zuständigen Richter in weiten Teilen zurückgewiesen worden. Die Kläger haben allerdings noch eine kleine Chance.

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Ein US-Bundesrichter hat einer nach dem Hack des Playstation Network angestrengten Sammelklage gegen Sony die schärfsten Zähne gezogen. In einem Beschluss vom 11. Oktober hat Richter Anthony Battaglia einem Antrag von Sony weitgehend stattgegeben und wesentliche Klagepunkte teils endgültig abgewiesen. Damit seien die wichtigsten Argumente der Kläger hinfällig geworden, berichtet Ars Technica. Die Kläger können ihren Schriftsatz aber in einigen Punkten noch nachbessern.

Die Klage hob darauf ab, dass Sony fahrlässig unterlassen haben soll, die Daten der Network-Nutzer ausreichend und mit branchenüblichen Mitteln zu schützen. Der Bundesrichter hat nun die Unterlassungs- und Schadensersatzforderung sowie deb Klagepunkt bezüglich des Verstoßes gegen Verbraucherrechte abgewiesen. Die Kläger hätten Sonys Onlinedienst kostenfrei genutzt und genössen daher nicht den Schutz des Verbraucherschutzgesetzes, zitiert der Courthouse News Service aus Battaglias Beschluss. In diesen beiden Punkten können die Kläger ihre Argumentation allerdings noch nachbessern.

Endgültig abgewiesen hat Battaglia unter anderem die Klagepunkte Fahrlässigkeit und Bereicherung. Sony habe nie versprochen, dass der Dienst perfekt und hundertprozentig sicher sei. Vielmehr habe das Unternehmen in den Nutzungsbedingungen seiner Onlinedienste klar darauf hingewiesen, dass es die absolute Sicherheit der übermittelten Daten nicht garantieren könne. Damit werde der Vorwurf hinfällig, Sony habe seine Kunden mutwillig über die Sicherheit getäuscht und sich im Endeffekt des Betruges schuldig gemacht.

Im April 2011 hatten sich Hacker erstmals Zugang zu Daten von mehr als 100 Millionen Kunden von Online-Diensten des japanischen Konzerns verschafft und die Angriffe in den folgenden Wochen fortgesetzt. Sony hat im Sommer dann einen Neuanfang gewagt, bei dem unter anderem die Marke Qriocity eingemottet wurde. Im Oktober 2011 sah sich das Unternehmen dann erneut heftigen Angriffen ausgesetzt. (vbr)