PUBG Mobile: Mit Microsoft statt Tencent gegen das Verbot in Indien

Die südkoreanische PUBG Corporation entzieht Tencent die Lizenz für "PUBG Mobile" in Indien und will mit Microsoft die Regierung besänftigen.

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(Bild: heise online)

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Der südkoreanische Publisher Krafton bringt die Mobilvariante seines Battle-Royale-Shooters PUBG in Indien künftig unter eigener Flagge heraus und will damit das Verbot zahlreicher chinesischer Apps durch die Regierung umgehen. Zugleich hat das Unternehmen eine Zusammenarbeit mit Microsoft angekündigt, in deren Rahmen die von Krafton und seinen Studios direkt betriebenen Spielangebote in die Microsoft-Cloud wandern sollen. Im Falle von PUBG betrifft das auch das angekündigte "PUBG Mobile India".

Indiens Regierung hatte im Sommer zunächst einige chinesische Apps wie TikTok oder WeChat verboten, die Liste dann im September um weitere populäre Anwendungen wie PUBG mobile und Taobao erweitert. Begründet werden die Verbote mit Datenschutzverstößen; Hintergrund sind politische Spannungen zwischen den Ländern nach kleineren militärischen Auseinandersetzungen an der gemeinsamen Grenze. Seither sind mehrere hundert Apps von oder mit Verbindungen zu chinesischen Unternehmen in Indien auf der schwarzen Liste.

"Playerunknowns Battlegrounds" (PUBG) wurde vom südkoreanischen Studio Bluehole unter Federführung von Brendan Greene entwickelt und von der PUBG Corporation herausgegeben, die jetzt in Konzernmutter Krafton integriert wird. Die Mobilvariante für Android und iOS wird in Lizenz vom chinesischen Unternehmen Tencent entwickelt und betrieben. Nach China ist Indien das Land mit den meisten Downloads und aktiven Spielern. Das Spiel ist ein internationaler Hit und eine Goldgrube für Tencent.

Nach Schätzungen waren rund 50 Millionen Spieler von dem Verbot in Indien betroffen. Während die App nach dem Verbot sofort aus den App Stores verschwunden war, fanden viele Inder eine Möglichkeit, das Spiel aus anderen Quellen zu installieren. Auch bereits installierte Apps ließen sich weiterhin spielen. Erst Ende Oktober hat Tencent den Betrieb der App dann vollständig eingestellt. Seit dem 1. November hat in Indien Krafton das Sagen über das Franchise.

Mit den Plänen für eine eigene indische App und der Anbindung über Microsoft hofft Krafton, die Bedenken der indischen Regierung zu zerstreuen. Darüber hinaus hat der Publisher für die indische Variante einige Änderungen am Spiel angekündigt. So werden Wirkungstreffer mit grüner statt roter Farbe illustriert und die Szenerie soll weniger realitätsnah werden. Zusätzlich stellt der Publisher eine Niederlassung in Indien sowie Investitionen von rund 100 Millionen US-Dollar in Aussicht. Einen Veröffentlichungstermin für "PUBG Mobile India" nannte das Unternehmen noch nicht.

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(vbr)