Papandreou beugt sich dem Druck und sagt Referendum ab

Es soll eine Übergangsregierung aus Experten bis zur Neuwahl eingerichtet werden

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Letztlich hat der griechische Regierungschef Papandreou sich doch dem Druck gebeugt, vor allem auch aus der eigenen Partei, und das von ihm angekündigte Referendum über das Rettungspaket und dann über den Verbleib in der Eurozone wieder abgesagt. Das war die Bedingung dafür, nun eine Übergangsregierung anzustreben, um dann möglichst bald Neuwahlen abzuhalten.

Papandreou ist trotz der Revolte mehrere Abgeordneter seiner Partei und schließlich auch seines Finanzministers Venizelos nicht zurückgetreten, obgleich er mit seinem Kurs keine Mehrheit mehr hatte. Ob er mit diesem Schachzug morgen die Vertrauensfrage überstehen wird, bleibt abzuwarten, ist aber wahrscheinlich, zumindest wenn die Gespräche zwischen den beiden großen Parteien nicht schon bald zum Eklat führen.

Schon heute sollen die Gespräche zwischen Vertretern der Pasok und der konservativen Nea Dimokratia beginnen. Antonis Samaras, der Parteichef der Konservativen, erklärte, dass die neue Regierung, die aus den Wahlen hervorgehen werde, die Menschen vereinen werde, wodurch man aus der Krise kommen könne.

Die Übergangsregierung soll nicht aus Politikern, sondern aus "Experten" bestehen. Sie sollen wohl das Vertrauen schaffen, die nächste 8-Milliarden-Euro-Tranche des Rettungspakets zu erhalten, aber gleichzeitig die Politiker schützen, die sich so auch aus der Verantwortung stehlen können, bis es zu Neuwahlen kommt.