Parallels Access holt Mac-Programme auf das iPad

Die kommerzielle App des Virtualisierungsherstellers spiegelt Mac-Apps auf das iPad und integriert iOS-typische Bedienungselemente.

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Von
  • Raimund Schesswendter

In der Nacht zum Mittwoch hat Virtualisierungshersteller Parallels seine neue Software Access for iPad zum Download bereit gestellt. Sie erlaubt es, Anwendungen, die auf dem Mac oder PC laufen, auf dem iPad anzuzeigen und zu bedienen. Voraussetzung ist die Installation eines "Agent"-Programmes auf dem Desktop-Rechner. Die Verbindung beruht auf dem VNC-Protokoll und wird über das Netzwerk oder Internet hergestellt. Die Bedienung auf dem iPad soll intuitiver ausfallen als bei herkömmlichen VNC-Clients (vgl. Mac & i Heft 10, S. 128).

Der App Launcher bildet das Launchpad von Mac OS X nach.

Die iOS-App enthält einen eigenen "App Launcher", der dem Launchpad auf dem Mac ähnelt und die am häufigsten verwendeten Programme übersichtlich aufführt. Die Auswahl kann der Nutzer anpassen. Tippt man eines der Programme an, stellt das iPad eine 1:1-Bildschirmkopie davon im Full-Screen-Modus dar; die Auflösung des entfernten Rechners wird dazu angepasst. Auf Wunsch lässt sich der Mac-Bildschirm schwarz stellen, um ihn vor Blicken Dritter zu schützen. Ab jetzt erfolgt die Bedienung von Knöpfen, Menüs und Fenstern iPad-typisch mit den Fingern statt der Maus. Ein Doppel-Fingertipp entspricht dem Doppelklick, Scrollen geht per Wischbewegung, nach einem längerem Tap vereinfacht die Lupe die Cursorsteuerung. iPad-typische Bedienelemente wie Stecknadeln um Texte zu markieren oder das darauf folgende automatische Einblenden des Kontextmenüs gehören ebenfalls dazu. Einen Mauszeigermodus gibt es optional. In Dokumente von Mac-Programmen lassen sich per Siri Textteile diktieren. Die Bildschirmtastatur zeigt Mac-Sondertasten an.

Die iOS-App hebt sich von anderen VNC-Clients durch erweiterte Gesten ab.

Parallels Access läuft auf allen iPads ab iOS 6 und ist kostenlos. Der Mac-Agent benötigt mindestens Mac OS X 10.7 Lion und kostet 69,90 Euro pro Jahr und Account. Eine Windows-Ausgabe gibt es derzeit als Betaversion gratis. Die finale Ausgabe soll voraussichtlich im Herbst auf den Markt kommen. (rsr)