Paul Allens Computer-Sammlung versteigert​

Christie's hat die wissenschaftliche Sammlung von Paul Allen versteigert. Zur Sammlung zählen auch die Computer, die für Microsofts Aufstieg sorgten.

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Apple Lisa 1​

Apple Lisa 1

(Bild: Christie's, The History of Computing from the Paul G. Allen Collection)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Das Auktionshaus Christie's hat die wissenschaftliche Sammlung des Microsoft-Mitgründers Paul Allen versteigert. Zu ihr gehören Briefe, Illustrationen und die Computer, die den Aufstieg der Firma Microsoft ermöglichten. Mit 882.000 US-Dollar war Apples Lisa, taxiert auf 30.000 Dollar, der Superstar der Auktion. Der "deutsche" Beitrag, eine PDP-10 von DEC, kam für 189.000 Dollar unter den Hammer.

Paul G. Allen, der Microsoft-Mitgründer, sammelte Gitarren, Bilder, Yachten und eben die Computer, Zeitschriften und Handbücher, die ihm bei der sagenhaften Karriere mit Microsoft zur Seite standen. All das wurde in einem "Living Computer Museum" in Seattle gezeigt, das nach seinem Tod nicht mehr finanzierbar war, ganz anders als Allens Gitarren-Sammlung von Jimi Hendrix. Sie wanderte in das von Allen gestiftete "Experience Music Museum", heute "Museum of Pop Culture".

Was Allen gesammelt hatte, wurde nun bei Christie's in New York in mehreren Teil-Auktionen versteigert, von denen zwei als Online-Auktionen veranstaltet wurden. So gab es eine Auktion von Science-Fiction-Illustrationen und eine Auktion von Computern, Handbüchern und Zeitschriften.

Unter weiteren Materialien einer dritten Auktion befand sich auch eine Kopie des berühmten Briefes, den Albert Einstein und Leo Szilard an den US-Präsidenten Roosevelt schrieben, um ihn davor zu warnen, dass Hitlerdeutschland eine Atombombe bauen könnte. Der Brief erzielte ein Rekord-Gebot von 3.922.000 US-Dollar als höchste Summe für einen Einstein-Brief.

Insgesamt erzielten die Auktionen 16,8 Millionen Dollar, woran die von Allen gesammelten Computer einen kräftigen Anteil hatten. Neben Apples Lisa erzielte die Auktion mit einer DEC PDP-10, die mit 189.000 Dollar den höchsten Preis erzielte, der für einen DEC-Computer gezahlt wurde. Dieser Rechner wurde einstmals in Kiel betrieben und wurde mit großem Aufwand von Paul Allen wieder zum Laufen gebracht.

Die PDP-10 spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte von Microsoft. An einem solchen Rechner schrieben Bill Gates und Paul Allen mit Hilfe eines Emulators eine Basic-Variante für den angekündigten Computer Altair 8800 von MITS. Allen selbst flog seinerzeit nach Albuquerque zu MITS, um das Basic vorzuführen. Anschließend gründeten die Micro-Kids dort ihre Firma Micro-Soft.

(mack)