Perplexity hat die US-Wahl begleitet – anders als ChatGPT und Co.
Ăśber Perplexity konnte man aktuelle Informationen zur US-Wahl bekommen. Das dĂĽrfte den Streit mit Verlagen weiter anheizen.
ChatGPT Search, Gemini, Googles KI-Suche und Co. ließen bei Fragen zur US-Wahl zumindest kurz zuvor nur noch eine Antwort zu: "Ich kann diese Frage derzeit nicht beantworten." Erst, als das Ergebnis feststand, antworteten die meisten KI-Chatbots beispielsweise, wer die Wahl gewonnen hat. Anders sah es bei Perplexity aus. Die KI-Suche hat die gesamte Wahl samt der Auszählung begleitet und einen Election Hub angeboten. Und für diesen auch Gebrauch gemacht von Informationen anderer Verlage. Die dürfte das erneut nicht freuen.
Perplexity hat zur US-Wahl alle relevanten Informationen, Zahlen und Einschätzungen in einer Übersicht aufbereitet. Auf Karten wurden Wahlbezirke, Zählstände und Sieger angezeigt. Dazu gab es Links zu den Quellen und zu Seiten, auf denen es beispielsweise historischen Kontext oder andere weiterführende Informationen gab. Während auch Elon Musks Grok Antworten zur Wahl gab, die laut TechCrunch allerdings sehr oft falsch waren, lieferte Perplexity einen akkuraten Rundumschlag zur Wahl – wobei ein großer Teil des Angebots nicht auf generativer KI beruhte, sondern schlicht Übersichten und Informationen waren.
Klagen von Verlagen gegen Perplexity
Für Wähler und Beobachter heißt das allerdings, dass sie nicht mehr die üblichen Medien konsumieren müssen – obwohl ein Großteil der Informationen genau von diesen stammt. Perplexity fügt all das nahtlos zusammen und bietet den Überblick direkt in der App an. Dabei kam ein Teil der Informationen auch aus Partnerschaften, für die Perplexity Geld zahlt. Konkrete Daten zur Auszählung stammten offenbar von Democracy Works, einer Organisation, die genau diese Zahlen zusammenstellt. Auch Google nutzt sie für die eigene Übersicht. Perplexity hat zudem Verträge mit beispielsweise der Associated Press und anderen Medienhäusern. Dennoch sind nicht alle Informationen, die in dem Dienst zu finden waren, auch von diesen Partnern gewesen.
Den Inhalte-Herstellern, also in der Regel den Verlagen, fehlten also gegebenenfalls die Klicks auf ihre Seiten, weil die Inhalte anderswo bereits konsumiert wurden. Mit den Klicks fehlt die Möglichkeit, mit Werbung Geld zu verdienen. Mehrere Verlage klagen deshalb bereits gegen Perplexity – darunter die New York Times, das Wall Street Journal und weitere.
Neben dem Streitpunkt um die Bezahlung und Nutzung von Inhalten besteht freilich auch die Gefahr vor Halluzinationen. Falsche Informationen vor oder während der Auszählung der Stimmen sind den meisten KI-Anbietern ein zu hohes Risiko gewesen, weshalb sie ihre KI-Modelle daran hinderten, zu antworten. Nicht so Perplexity.
(emw)