Photovoltaik im Anflug: Fraport testet neuartige Anlage an der Startbahn

Am Frankfurter Flughafen werden entlang der Runway senkrecht aufgestellte Solarpanels erprobt. Sie sind Teil der Bemühungen Fraports, auf Grünstrom umzusteigen.

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Die Pilotanlage an der Startbahn West des Frankfurter Flughafens

(Bild: Fraport)

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Wer von der Startbahn West des Flughafens in Frankfurt am Main abhebt, kann seit Kurzem entlang der Runway eine neuartige Solaranlage entdecken. Die Betreibergesellschaft Fraport hat dort eine Versuchsanlage mit zunächst 20 Photovoltaik-Panels aufgestellt. Perspektivisch soll die Anlage entlang der kompletten Runway auf einer Länge von 2600 Metern ausgebaut werden. Diese könne bis zu 13 Megawatt Leistung erbringen.

Besonderheit der Anlage sei die vertikale Aufstellung der Solarmodule, teilte Fraport mit. Die beidseitigen Glasmodule nehmen das Sonnenlicht aus östlicher und westlicher Richtung auf. Mit den freien Grünflächen entlang der Runway seien beste Bedingungen dafür gegeben. Das Fraport-Projekt gesellt sich zu anderen Initiativen, vorhandene bebaute Fläche doppelt zu nutzen. So wird zum Beispiel an der Autobahn 81 testweise ein Solardach über der Fahrbahn installiert.

Die Zaunanlagen hätten trotz geringem Flächenverbrauch einen hohen Stromertrag. Das Grün werde zudem nicht wesentlich beeinträchtigt, da der Regen ungehindert den Boden erreichen kann und eine dauerhafte Beschattung vermieden wird.

In dem Versuch mit zunächst 8,4 Kilowatt Leistung und 125 Quadratmeter Fläche, verteilt auf drei Reihen, geht es um Fragen rund um den laufenden Betrieb. Neben Aufbau und Wartung der Anlage ist zu klären, wie die Grünpflege gewährleistet werden kann. Sind diese Fragen geklärt, werden bis zu 30.000 PV-Module aufgebaut. Die Pilotanlage wird seit September am südwestlichen Ende der Startbahn aufgebaut.

Fraport plant nach eigenen Angaben an mehreren Stellen einen Ausbau seines Grünstromanteils. Eine vorhandene Anlage auf einer Frachthalle mit 4368 Modulen auf rund 13.000 Quadratmetern Fläche liefert heute schon jährlich 1,5 Megawatt. Weitere Anlagen sind auf dem Dach des Parkhauses am Terminal 3 sowie auf einer geplanten Frachthalle vorgesehen. Das Unternehmen will außerdem ab 2025/26 Windstrom aus einem neu zu errichtenden Windpark in der Nordsee mit einer Leistung von 85 Megawatt beziehen.

(mki)