Physik-Nobelpreis für IC-Erfinder

Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften verleiht den Physik-Nobelpreis 2000 an Zhores I. Alferov, Herbert Kroemer und Jack Kilby.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften verleiht den Physik-Nobelpreis für das Jahr 2000 an Forscher und Erfinder, deren Arbeiten die Basis zur modernen Informationstechnologie gelegt haben: Der Preis geht zur einen Hälfte gemeinsam an Zhores I. Alferov (A.F. Ioffe Physico-Technical Institute, St. Petersburg, Russland) und Herbert Kroemer ( University of California at Santa Barbara, Kalifornien, USA) "für die Entwicklung von Halbleiterheterostrukturen für Hochgeschwindigkeits- und Optoelektronik" und zur anderen Hälfte an Jack S. Kilby (Texas Instruments, Dallas, Texas, USA) "für seinen Anteil an der Entwicklung des integrierten Schaltkreises".

Das zugrundeliegende Kilby-Patent 320275 (kurz 275 genannt) feierte 1998 seinen vierzigsten Geburtstag. Am 12. September 1958 erfand der TI-Ingenieur Jack St. Clair Kilby die integrierte Schaltung, kurz bevor die Fairchild-Konkurrenz unter der Leitung von Robert Noyce ähnliches beim Patent Office einreichte. Fairchild brachte dann allerdings lange vor TI die integrierten Schaltungen lauffähig auf den Markt. Ein zehnjähriger Patentrechtsstreit zwischen Fairchild und TI endete mit einem Vergleich.

Zhores I. Alferov und Herbert Kroemer haben schnelle opto- und mikroelektronische Komponenten erfunden und weiterentwickelt, die auf geschichteten Halbleiterstrukturen, so genannten Halbleiterheterostrukturen aufbauen. Die höchste Auszeichnung für Physiker ist in diesem Jahr mit insgesamt neun Millionen Kronen dotiert und liegt mit umgerechnet 2,1 Millionen Mark erstmals über der Zwei-Millionen-Grenze. Die Nobelpreise werden traditionsgemäß am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896), überreicht. (wst)