Pilotprojekt zur elektronischen Patientenakte

Eine elektronische Patientenakte soll von diesem Sommer an die Behandlung von Krebspatienten in Essen verbessern und billiger machen.

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  • dpa

Eine elektronische Patientenakte soll von diesem Sommer an die Behandlung von Krebspatienten in Essen verbessern und billiger machen. Für das Pilotprojekt werden mehrere Arztpraxen und Krankenhäuser vernetzt, die von Juli an Untersuchungsergebnisse von Krebspatienten auf dem Weg von der Diagnose bis zur Nachbehandlung elektronisch abrufen können. Durch Vermeidung von Doppeluntersuchungen und Qualitätssteigerungen könnten bis zu 25 Prozent Kosten gespart werden, sagte Projektleiter Prof. Michael Betzler vom Alfried-Krupp-Krankenhaus am Mittwoch in Essen. Als zweiter Standort soll in kleinerem Umfang Düsseldorf hinzukommen.

In der einjährigen Pilotphase werden ausschließlich Daten von Brust-, Darm- und Prostatakrebspatienten in eine zentrale Datenbank gestellt, die von den behandelnden Medizinern abgerufen werden können. Nach erfolgreichem Test könne das Projekt ausgeweitet werden, sagte Betzler. Bereits im Herbst soll auf der internationalen Medizin-Messe Medica in Düsseldorf ein erster Erfahrungsbericht vorgestellt werden. Den Patienten soll der elektronischer Zugriff auf ihre Daten nicht erlaubt werden. Dagegen sprächen Datenschutzbestimmungen, sagte Betzler. Jeder Patient könne aber durchaus beim Arzt seine Daten einsehen.

Beteiligt an dem von der Landesregierung unterstützten Projekt sind das Westdeutsche Brust-Centrum in Düsseldorf und die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein. Vernetzt werden in Essen die Universitätsklinik, das Alfried-Krupp-Krankenhaus, das Klinikum Essen-Mitte und das Elisabeth-Krankenhaus. Essen gilt als eines der deutschen Tumorzentren. (dpa) / (jk)