Pioneer zeigt voll funktionstüchtigen Blu-ray-Brenner

Pioneer hat erstmals eine voll funktionstüchtige Version seines Blu-ray-Brenners BDR-101 gezeigt. Das Computermagazin c't konnte das Gerät bereits testen.

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Pioneer hat erstmals eine voll funktionstüchtige Version seines Blu-ray-Brenners BDR-101 gezeigt. Das Gerät schreibt und liest Blu-ray Discs mit 2X sowie DVDs mit 8X. CDs unterstützt das Gerät nicht. Das Computermagazin c't konnte erstmals ein Vorseriengerät testen, dem lediglich das DRM-System AACS fehlt. Ursprünglich sollte AACS Ende Januar fertig gestellt werden, sodass Pioneer das BDR-101A bereits an OEM-Kunden hätte ausliefern können. Das Treffen der AACS-Gruppe wurde jedoch auf Ende dieser Woche verschoben, sodass Pioneer den Brenner frühestens Ende Februar an OEM-Kunden liefern kann.

Da der Lesekopf des Pioneer BDR-101 nur mit einer einzigen Linse arbeitet, hat man auf die Unterstützung von CDs verzichtet. Im Test konnten wir erstmals eine einmal beschreibbare BD-R von TDK brennen. Der BD-R-Rohling hat eine Kapazität von 22,56 GByte, etwas mehr als eine wiederbeschreibbare BD-RE, die auf 22,23 GByte kommt. Der restliche Speicherplatz benötigt die BD-RE für Ersatzsektoren des Defekt-Managements.

Um eine BD-R mit 2X (CLV, entspricht 9 MByte/s) komplett zu brennen, benötigte der BDR-101 45:05 min. Dazu lieferte Pioneer einen Testrechner, auf dem eine Spezialversion von Nero 7.0.5.2 installiert war. Die Disc konnte auch problemlos mit 2X gelesen werden. Die durchschnittliche Zugriffszeit zu einem zufällig ausgewählten Sektor betrug 300 ms.

Das Gerät konnte ebenfalls eine DVD-R mit 8X (ZCLV) in 10:27 min beschreiben. Die Schreibqualität mit einem TDK-Rohling war durchweg gut mit einer geringen Fehlerrate. Beim Lesen einer DVD-R erreichte das BDR-101 eine Transferrate von 8,2 MByte/s bei einer mittleren Zugriffszeit von 272 ms. Eine zweilagige DVD-9 wurde mit 7,5 MByte/s und 252 ms ausgelesen.

Besonders gut funktioniert die DVD-Fehlerkorrektur des Laufwerks. So konnte es eine schlecht gebrannte Test-DVD-R zu 99,9 Prozent und eine schlecht gepresste DVD-ROM ("Horror-Disc") zu 100 Prozent abspielen.

An der Rückseite des Gehäuses bläst ein kleiner Lüfter Luft nach draußen. Allerdings springt er nur an, wenn das Laufwerk zu heiß wird. Im Test blieb das BDR-101 erstaunlich kühl. Auf der Oberfläche eines frisch gebrannten BD-R-Rohlings maßen wir lediglich 32 °C. Auch die Laufgeräusche blieben gering. In unserem Labor maßen wir 2,3 Sone beim Lesen einer BD-R und 1,8 Sone beim Abspielen einer Video-DVD (gemessen aus 25 cm).

Als Fazit bleibt festzuhalten: Pioneer hat ganze Arbeit geleistet. Technisch ist das BDR-101 schon jetzt serienreif. Das Laufwerk erkannte alle Discs sofort und zeigte keinerlei Kinderkrankheiten – hoffen wir, dass AACS ebenfalls fehlerfrei implementiert wird. Der von Pionner zusammengestellte Testrechner war bereits mit einer Nvidia-Grafikkarte mit Geforce 6600GT und HDMI-Anschluss ausgerüstet. Wann diese Karte in den Handel kommt, konnte der Hersteller noch nicht sagen.

Allerdings verlangt Pioneer einen stolzen Preis für sein Laufwerk. In den USA soll das BDR-101A (das A steht für AACS-Unterstützung) für 975 US-Dollar angeboten werden, fast doppelt so viel wie Samsung für das SH-B022 verlangt. Für Europa steht noch kein Preis fest. Pioneer wird den Brenner nicht über den Retail-Channel vertreiben, sondern ab Ende März als Bulk-Version mit einem rudimentären Software-Paket anbieten, das das Brennen von Daten-BDs und das Abspielen von BD-Filmen erlaubt. Software für das Authoring von Blu-ray-Filmen soll laut Pioneer erst Ende April verfügbar sein.

Ob das Laufwerk später auch zweilagige BD-Rohlinge mit 50 GByte Speicherplatz beschreiben können wird, ist noch unklar, da es bisher keine Medien gibt. Auf jeden Fall soll es jedoch zweilagige BD-ROMs lesen können.

Erst die zweite Generation der Blu-ray-Brenner von Pioneer soll auch CDs schreiben und lesen. Das noch für dieses Jahr geplante BDR-102 soll darüber hinaus Blu-ray-Rohlinge bereits mit 4X beschreiben (einlagig wie zweilagig). DVD-RAMs soll es mit 5X und DVD-Rohlinge mit 12X beschreiben. (hag)