PlayStation-Emulation wieder freigegeben

Im Rechtsstreit um den Playstation-Emulator hat Connectix die zweite Runde gewonnen.

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Von
  • Andreas Beier

Die kalifornische Firma Connectix hat im Rechtsstreit gegen den Elektronik-Giganten Sony um die Zulässigkeit seiner Virtual Game Station die zweite Runde gewonnen. Ein Berufungsgericht hat gestern entschieden: Connectix darf seinen Playstation-Emulator "Virtual Game Station" wieder verkaufen. Mit der Software, die Hardware und BIOS der PlayStation emuliert, laufen Spiele für Sonys Console auch auf Apple-Computern.

Kurz nach Markteinführung der PlayStation-Emulation im Frühjahr 1999 hatte Sony vor einem amerikanischen Bezirksgericht eine einstweilige Verfügung erwirkt, die den Verkauf der Emulation untersagt. Sony warf dem kalifornischen Softwarehersteller eine Verletzung der Urheberrechte am PlayStation-BIOS und unerlaubte Wettbewerbspraktiken vor. Diese Vorwürfe hielten vor dem Berufungsgericht in San Francisco aber nicht Stand:

Die drei Richter Choy, Canby und Silverman bestätigten Connectix, dass das Reengineering des Sony-BIOS erlaubt sei. Zwar sei der Programmcode urheberrechtlich geschützt, er enthalte aber auch ungeschützte Ideen und Funktionen, so die Richter in der Urteilsbegründung. Um diese in eine für den Menschen lesbare Form zu bringen, müsse man möglicherweise auch geschütztes Material kopieren. Allerdings kann sich das Blatt auch noch einmal wenden: Der Fall wurde an das Bezirksgericht zur endgültigen Entscheidung zurückgegeben.

Mittlerweile hat Connectix den Verkauf der Emulation wieder aufgenommen. Eine Windows-Version stehe kurz vor der Fertigstellung, teilte das Unternehmen mit. Auf dem deutschen Markt ist der Emulator noch nicht erhältlich -- bisher bildet er nur die NTSC-Version der Playstation nach. (adb)