Jetzt also doch: Nintendo verklagt "Palworld"-Entwickler

Nach monatelanger Prüfung kam Nintendo offenbar zu dem Schluss, dass das Erfolgsspiel "Palworld" mehrere "Pokémon"-Patente verletzt. Nintendo klagt in Tokio.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 109 Kommentare lesen
Screenshot aus "Palworld"

(Bild: Pocketpair)

Update
Lesezeit: 2 Min.

Viele hatten früher damit gerechnet: Nintendo und The Pokémon Company verklagen Pocketpair, den Entwickler des Erfolgsspiels "Palworld". In einer Pressemitteilung schreibt Nintendo, bei dem Gerichtsverfahren gehe es um mehrere Patentverletzungen. Die Klage wurde am 18. September bei einem Gericht in Tokio eingereicht.

Nintendo fordert eine Unterlassungsverfügung sowie Schadensersatz, heißt es in der Mitteilung weiter. "Nintendo wird auch weiterhin gegen jede Verletzung seiner geistigen Eigentumsrechte, einschließlich der Marke Nintendo selbst, vorgehen, um das geistige Eigentum zu schützen, das es im Laufe der Jahre hart erarbeitet hat."

"Palworld" ist ein Anfang des Jahres erschienenes Survival-Videospiel mit Taschenmonstern, die sowohl konzeptuell als auch in ihren individuellen Designs an Nintendos klassische "Pokémon"-Taschenmonster erinnern. Auf X kursierten schon kurz nach dem Launch mehrere Montagen, die Parallelen zwischen den Wesen aus "Palworld" und Pokémon aufzeigen sollen.

Auch der enorme Erfolg von "Palworld" trug zu den Diskussionen bei. Das Survival-Spiel wurde zu Höchstzeiten von über 2 Millionen Spielern gleichzeitig gespielt und zählt damit zu den größten Hype-Spielen des Jahres. Mittlerweile ist die Aufregung um "Palworld" etwas abgeklungen. Auf Steam spielen den Titel täglich aber immer noch sehr ordentliche 30.000 Personen gleichzeitig. Zudem gibt es Konsolenversionen von "Palworld", das auch Teil des Microsoft-Abos Xbox Game Pass ist.

Dass Nintendo juristisch gegen "Palworld" vorgeht, war abzusehen. Mit vielen Nachfragen um "Palworld" und dessen Erfolg konfrontiert, gab Nintendos The Pokémon Company bereits im Januar zu Protokoll, dass man das Spiel untersuche. "Wir beabsichtigen, alle Handlungen, die gegen geistige Eigentumsrechte im Zusammenhang mit Pokémon verstoßen, zu untersuchen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen", schrieb das Unternehmen damals über "Palworld".

Update

In der Zwischenzeit hat "Palworld"-Entwickler Pocketpair ein Statement zur Nintendo-Klage veröffentlicht. Aktuell sei der Firma noch nicht bekannt, welche Patente sie laut Nintendo konkret verletzt haben soll, heißt es darin.

"Es ist wirklich bedauerlich, dass wir aufgrund dieses Rechtsstreits gezwungen sind, Zeit für Angelegenheiten aufzuwenden, die nichts mit der Spieleentwicklung zu tun haben", schreibt Pocketpair weiter. "Wir werden jedoch unser Bestes für unsere Fans tun und möchten sicherstellen, dass Indie-Spieleentwickler nicht davon abgehalten werden, ihre kreativen Ideen zu verfolgen."

(dahe)