Polizei geht gegen Release-Groups vor [Update]

200 Polizeibeamte haben heute auf der Suche nach illegalen Kopien von Filmen, PC-Spielen und Software in zehn Bundesländern 50 Objekte durchsucht.

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Nach Hinweisen eines Zeugen, den die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) der Polizei in Hürth gemeldet hatte, wurden heute in zehn Bundesländern fast 50 Durchsuchungen durchgeführt. Die insgesamt 200 Polizeibeamten waren auf der Suche nach illegalen Kopien von Filmen, PC-Spielen und von Unterhaltungssoftware, die noch nicht im Handel erhältlich sind, heißt es in einer Mitteilung der Polizei.

Hinweise zur Szene der Release-Groups, die für für illegale Erstveröffentlichungen vor dem offiziellen Marktstart etwa von Filmen oder CDs verantwortlich sind, kamen von dem Zeugen, erklärte die Polizei. Für die Ermittlung notwendige technische Kenntnisse habe die GVU beigesteuert; [Update: der Einsatz von GVU-Mitarbeitern in solchen Fällen ist allerdings umstritten: So hatte etwa das Landgericht Kiel entschieden, dass die Unabhängigkeit externer Sachverständiger beispielsweise im Rahmen von Durchsuchungen aufgrund von Urheberrechtsverstößen zu gewährleisten sei.]

Durch die Ermittlungen sei es gelungen, die Ausgangspersonen der Release-Groups zu ermitteln. Auch seien weitere Ermittlungsansätze gefunden worden. Bei den Durchsuchungen wurden insgesamt 60 PCs, 15 Festplatten und rund 2000 CD oder DVD sichergestellt oder beschlagnahmt. Keiner der Verdächtigten, deren genaue Zahl die Polizei nicht mitteilt, wurden festgenommen. Momentan werden die sichergestellten Festplatten ausgewertet. (anw)