Polizei sieht vermehrt Kreditkartenbetrug auf eBay Kleinanzeigen

Betrüger täuschen vor, Käufer zu sein und die Funktion "Sicher bezahlen" zu nutzen. Auf die Weise ergaunern sie sich Kreditkartendaten von Verkäufern.

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Die Ende Oktober 2020 eingeführte Bezahlfunktion "Sicher bezahlen" basiert auf dem Treuhandprinzip.

(Bild: eBay Kleinanzeigen)

Lesezeit: 2 Min.

Die Berliner Polizei registriert vermehrt Betrugsfälle, deren Zielgruppe Verkäufer oder Verkäuferinnen einer Ware auf ebay Kleinanzeigen sind. Bei der Masche schreibt ein vermeintlicher Interessent diese meist per WhatsApp an und will die Zahlung über die auf ebay Kleinanzeigen tatsächlich offerierte Bezahlmethode "Sicher bezahlen" abwickeln. Damit wird ein Betrug eingefädelt.

Der Täter übersende dem Verkäufer dann einen Link, wo der Verkäufer seine Kreditkartendaten zum Erhalt der Zahlung eingeben soll, mitunter mit Bestätigung eingehender Push-Benachrichtigungen der Bank, wie die Polizei schildert. Dann folgten jedoch Abbuchungen von der Kreditkarte im Ausland, meist aus Russland, während die erwartete Zahlung nie eintreffe.

Die Polizei weist darauf hin, dass Verkäufer von ebay Kleinanzeigen nie zur Eingabe von Kreditkartendaten oder dem Kontostand aufgefordert werden. Die Abwicklung der Bezahlung läuft bei eBay Kleinanzeigen ausschließlich über die Nachrichtenfunktion der Website des Kleinanzeigen-Marktplatzes. Die Beteiligten bekommen dabei Bankkonteninformationen der Gegenseite nicht zu sehen.

Bei der 2020 eingeführten Funktion "sicher bezahlen" zahlen Käufer den Kaufpreis an den Anbieter Online Payment Plattform (OPP), der mit eBay Kleinanzeigen kooperiert. Dort werde das Geld bis zur Auszahlung verwahrt, heißt es in einer Erläuterung. Ausgezahlt wird das Geld, sobald die Käufer bestätigt haben, dass sie die Ware erhalten haben oder nach 14 Tagen, falls die Bestätigung vergessen wurde.

Für diese Transaktionsform verlangt eBay Kleinanzeigen von Käufern eine Pauschale von 0,35 Euro und noch ein Entgelt in Höhe von 4,5 Prozent des Kaufpreises. Für Verkäufer fallen keine Extrakosten an. Wenn ein Artikel nicht beim Käufer ankommt oder erheblich von der Beschreibung abweicht, zahlt OPP den Kaufpreis zurück. Auch dann wird ein Entgelt fällig.

eBay Kleinanzeigen ist schon länger ein Revier für Betrüger. Das LKA Niedersachsen warnte voriges Jahr beispielsweise vor einem Dreiecksbetrug, bei dem zwei Nutzer gegeneinander ausgespielt beziehungsweise betrogen werden. Üblich sind auf der Plattform auch Betrug mit falschen Paypal-Angaben oder Guthabencodes.

(anw)