PostgreSQL 9.6 bringt parallele Queries

Das PostgreSQL-Team hat die erste Beta von Version 9.6 der Open-Source-Datenbank veröffentlicht. Die auffälligste Neuerung sind parallele Queries. Sequenzielle Scans bei strikten Read-only-Abfragen können ebenso parallelisiert ablaufen wie Hash Joins und Aggregatfunktionen. Zur Steuerung der Parallelisierung gibt es die neuen Parameter max_parallel_degree, force_parallel_mode, parallel_setup_cost und parallel_tuple_cost.

Phrasen in der Textsuche

Die neuen Parameter <N> beziehungsweise <-> für tsquery ermöglichen eine Volltextsuche nach Phrasen. Letzterer bestimmt, dass zwei Lexeme direkt nebeneinander in der angegebenen Reihenfolge auftauchen müssen. Beim ersteren bestimmt die Zahl in der eckigen Klammer die maximale Anzahl an Lexemen, die zwischen den beiden Suchworten stehen dürfen.

Außerdem kann die synchrone Replikation neuerdings auf mehreren statt nur einem Standby-Server ausgeführt werden. Der Foreign Data Wrapper postgres_fdw zum Zugriff auf Daten, die auf einem externen PostgreSQL-Server liegen, kann jetzt Joins, Sortierung, UPDATEs und DELETEs komplett auf dem entfernten Server ausführen. Auch die in PostgreSQL 8.1 eingeführte Aufräumfunktion autovacuum haben die Macher für große Tabellen optimiert, indem sie verhindern, dass bereits eingefrorene Daten erneut bearbeitet werden.

Zu testende Funktionen

Die Parallelisierung befindet sich noch in einer frühen Entwicklungsphase, und das Team bittet die Beta-Nutzer besonders um Tests, wie sie die Abfragen beschleunigt und ob sie zu Datenverlusten oder Abstürzen führt. Auch zur Phrasensuche und der vacuum-Optimierung bitten die Macher um Rückmeldung. Dass die Beta nicht für den Produktivbetrieb gedacht ist, versteht sich von selbst.

Weitere Details zu PostgreSQL 9.6 stehen in den Release Notes. Der Source-Code ist auf der Beta-Seite zum Download verfügbar. Ein Testleitfaden gibt Hinweise zu den Voraussetzungen und den Funktionen, die sich Betatester bevorzugt anschauen sollen. (rme)