Preiskracher von Aldi: Riesen-TV für 1100 Euro, 65-Zöller für unter 600 Euro

Der Preis der beiden Medion-TVs X16596 und X17882 kann sich sehen lassen, an der Ausstattung des großen Fernsehers hat der Hersteller jedoch ordentlich gespart.

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Inhaltsverzeichnis

Aldi hat zwei sehr preiswerte 4K-Fernseher im Angebot: den 65-Zöller X16596 mit 1,65 Meter Bilddiagonale für nur 579 Euro und den Riesenschirm X17882 mit 2,07 Metern Diagonale (82 Zoll) für knapp 1100 Euro. Beide TVs zeigen 3840 × 2160 Bildpunkte, die Smart-TVs bieten Apps für Netflix und Minianwendungen aus dem Medion-eigenen App-Store sowie Zugriff auf die Mediatheken der TV-Sender per HbbTV.

Außerdem kann man Mobilgeräte per Wireless Display mit dem TV verbinden und darüber Inhalte vom kleinen auf den großen Schirm projizieren. Die Anbindung ans WLAN erlauben die beiden TVs ebenso wie sie einen Triple-Tuner für den DVB-Empfang per Satellit, Kabel und Antenne bereithalten. Beide besitzen außer digitalen HDMI-Ports und SPDIF-Ausgängen für digitale Audiosignale einen VGA-Eingang und AV-Cinch-Buchsen für analoge Videosignale sowie Klinkenbuchsen für den Kopfhörer.

Während der kleinere 65-Zöller X16596 vier HDMI-Ports bereithält, besitzt der große X17882 nur drei HDMI-Eingänge. Auch in weiteren Punkten bietet das kleinere Modell die bessere Ausstattung. So findet man hier außer der Streaming-App für Netflix auch direkten Zugang zum Portal von Amazon Prime Video, beim 82-benötigt man dagegen zusätzlich einen FireTV-Stick, um Videos von Amazon zu streamen.

Der Medion X17882 löst 3840 x 2160 Bildpunkte auf und misst 2,07 Meter in der Diagonale, ist aber etwas spärlich ausgestattet.

(Bild: AldiAldi Süd)

Die eingebauten Lautsprecher haben ausgerechnet beim großen TV mit nur 2 × 8 Watt RMS arg wenig Wumms, der 65-Zöller wartet immerhin mit 2 × 12 Watt plus 12 Watt RMS für den eingebauten Subwoofer auf. Über die Audioqualität als solches sagt das natürlich noch nichts aus, aber ein TV mit über zwei Metern Bilddiagonale ist mit nur 2 × 8 Watt zweifellos unterbelichtet und erfordert fast zwingend den Anschluss externer Boxen oder Soundbars.

In Sachen Bildoptimierung hat der 65-zöllige X16596 ebenfalls mehr zu bieten: Sein Panel bietet laut Medion einen Wide Color Gamut, also den erweiterten Farbumfang, und es unterstützt Dolby Vision für kontraststarke Videos. Außerdem kann der X16596 Bewegtbilder per Zwischenbildberechnung glätten und so Ruckler bei Kameraschwenks verringern. Wenn die MEMC (Motion Estimation and Motion Compensation) im großen TV tatsächlich komplett fehlt – sie wird von Medion nicht als Ausstattungsmerkmal genannt –, könnte die Ruckelei in Filmen auf dem Riesenschirm ziemlich nerven. Wir haben das Ende 2020 in einem TV-Vergleichstest mit einem Medion-TV ohne MEMC beobachten können. Stattdessen müsste in dem Fall ein externer Zuspieler, etwa ein smarter Blue-ray-Player, die Zwischenbildberechnung übernehmen.

Zwar unterstützt auch der 82-Zöller X17882 laut Medion HDR, allerdings ist hier nur die Rede von "HDR-Technologie" beziehungsweise "HDR" – ob der Fernseher HDR10 und das für TV-Signale genutzte HLG-Format beherrscht, bleibt offen. Als maximale Leuchtdichte nennt Medion für beide TVs 350 cd/m2. Das reicht für helle Räume, aber nicht für gutes HDR, dafür braucht das TV Spitzenleuchtdichten von mindestens 600 cd/m2.

Dem 65-zölligen Smart-TV X16596 hat Medion mehr Funktionen und bessere Lautsprecher gegönnt; es zeigt ebenfalls 4K-Auflösung mit 3840 x 2160 Blidpunkte n,

(Bild: Aldi Nord)

Preislich ist das Angebot sowohl für den 65-Zöller und erst recht für den 82-Zöller interessant. Allerdings scheint Medion gerade beim großen X17882 arg an Ausstattung gespart zu haben. Als Alternative für das Riesendisplay käme deshalb beispielsweise der gleich große GU82TU8079 von Samsung in Betracht, der aktuell unter anderem bei MediaMarkt für 1400 Euro angeboten wird. Dieser 82-Zöller erlaubt zwar keine TV-Aufnahmen auf Festplatte (PVR), unterstützt aber HDMI 2.1-Features wie eARC und den Auto Low Latency Modus (ALLM) für Gamer und er beherrscht die HDR-Formate HDR10, HLG und HDR 10+. Außerdem nutzt das Gerät Samsungs Tizen-OS inklusive diverser Streaming-Apps wie Netflix, Amazon Prime Video und Apple TV, es unterstützt AirPlay2 und die Sprachassistenten Alexa von Amazon und Samsungs Bixby. Allerdings sollte man auch vom Samsung-TV keine ausgeprägten Gaming-Eigenschaften erwarten, zumal es wie die Medion-TVs nur ein 50-Hz-Panel nutzt.

Mit dem 65-Zöller hat Medion eine extrem günstigen Fernseher aufgelegt, hier gibt es wenig preiswerte Alternativen für den normalen TV-Einsatz. Am ehesten wäre hier das gleich große und ähnlich ausgestattete Android-TV 65UA2063DG von Toshiba zu nennen; es ist bei Media Markt und Saturn aktuell für 570 Euro erhältlich. Das 65-zöllige Android-TV XU65AJ600 von Telefunken haben Lidl und Otto für 630 Euro im Programm. Dem 65-zölligen LG-TV LG 65UN70006LA fehlt zwar Dolby Vision, es unterstützt aber HDR10.

Medions 82-Zöller X17882 kann man mit einer VESA-Halterung mit Lochabstand 60 cm × 30 cm an die Wand hängen, benötigt aber stabile Dübel und Unterstützung von einer zweiten Person, denn das TV wiegt fast 40 Kilogramm. Aldi liefert es wie auch den 65-Zöller frei Haus, weist jedoch darauf hin, dass die Spedition das Gerät aufgrund der aktuellen Situation vor der Haustür übergibt. Von dort muss man den 82-Zöller, der in einem knapp 2 m × 1,20 m großen, flachen Paket steckt, selbst ins Wohnzimmer bugsieren.

Medion gewährt auf beide TVs jeweils drei Jahre Garantie und damit ein Jahr länger, also es bei den meisten günstigen TVs üblich ist. Den 82-Zöller X17882 kann man ab dem 25. Februar bei Aldi Süd für 1099 Euro online bestellen, die Lieferung ist im Preis inbegriffen. Der 65-Zöller X16596 ist ab dem 25. Februar bei Aldi Nord für 579 Euro online bestellbar, ebenfalls inklusive Lieferung; im Laden abholen kann man ihn wohl nicht.

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