Preisverfall bei Flash-Speichern macht Toshiba zu schaffen

Der japanische Elektronikkonzern Toshiba hat im abgelaufenen Quartal deutlich weniger Gewinn aus seiner operativen Geschäftstätigkeit erzielen können als im Vorjahr. Insbesondere bei elektronischen Geräten und Komponenten sanken die Margen.

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Von
  • Felix Longolius

Der japanische Elektronikkonzern Toshiba, unter anderem seit 2006 auch führender Hersteller von Kernkraftwerken, hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres (Ende: 31. März) insgesamt 1,878 Billionen Yen (umgerechnet 11,8 Milliarden Euro) umgesetzt. Dies entspreche einer Steigerung gegenüber dem Vorjahresquartal um 5 Prozent, teilte das Unternehmen mit. Als Folge von Immobilienverkäufen stieg der Gewinn vor Steuern um 31,6 Milliarden auf 149,5 Milliarden Yen (944 Millionen Euro). Der Nettogewinn nahm um 8 Milliarden auf 80,5 Milliarden Yen (508,6 Millionen Euro) zu.

Rückläufig entwickelte sich hingegen der operative Gewinn, der über alle Sparten hinweg gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 25 Prozent auf 42,1 Milliarden Yen (265,8 Millionen Euro) sank. Insbesondere elektronische Geräte und Komponenten brachten weniger Gewinn als im Vorjahreszeitraum. Grund für die Einbußen ist Medienberichten zufolge der Preisverfall bei NAND Flash-Speichern, der auch von Toshiba angemerkt wird.

Im Einzelnen hat im dritten Quartal die größte Sparte "Digitale Produkte" im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 6,3 Milliarden Yen (39,7 Millionen Euro) einen um 11,1 Milliarden Yen geringeren operativen Gewinn zu verzeichnen, obwohl die Verkaufszahlen stiegen. Toshiba gibt an, insbesondere die Margen im Mobiltelefon- und Festplattengeschäft seien gesunken. Auch das Ergebnis im Bereich "Elektronische Komponenten", zu dem die Flash-Speicher gehören, fällt schlechter aus als im Vorjahr. Hier wird mit 14,9 Milliarden Yen (94 Millionen Euro) zwar weiter der größte operative Gewinn erwirtschaftet, doch liegt er 7,6 Milliarden Yen unter dem Ergebnis des entsprechenden Quartals 2006.

Besser als im Vorjahreszeitraum lief für Toshiba das Geschäft in der zweitgrößten Sparte "Soziale Infrastruktur", unter anderem mit Kernkraftwerken, Industrieanlagen und Fahrstühlen. Hier konnte der Umsatz um 12 Prozent gesteigert werden. Der operative Gewinn stieg um 2,8 Milliarden auf 14,5 Milliarden Yen (91,6 Millionen Euro). Toshiba kaufte 2006 den bis dahin führende Konkurrenten im Kernkraftwerksgeschäft Westington. Das Geschäft in der kleinsten Sparte, den Heimanwendungen, die zum Beispiel die Produktion von Klimaanlagen und Beleuchtungen beinhaltet, lief gut. Hier wurde der Gewinn aus dem operativen Geschäft mehr als verfünffacht, von 600 Millionen auf 3,2 Milliarden Yen (20 Millionen Euro). Die Heimanwendungs-Sparte hat am Gesamtergebnis allerdings nur einen Anteil von knapp 8 Prozent.

Die Erwartungen für das ganze Geschäftsjahr 2007, das am 31. März endet, haben sich laut Toshiba nicht verändert. Es werden weiter Gewinne von 180 Milliarden Yen (1,14 Milliarden Euro) prognostiziert, was eine Steigerung um rund 43 Milliarden Yen (plus 32 Prozent) gegenüber dem Geschäftsjahr 2006 bedeuten würde. (flo)