ProSiebenSat.1: Wachstumsmarkt Internet

ProSiebenSat.1-Chef Ebeling kann ein kräftiges Gewinnplus melden. Und er hat ehrgeizige Ziele: Bis 2018 soll das Geschäft im Internet eine Milliarde Euro Umsatz zusätzlich einspielen. Weitere Investitionen in Wachstumsfelder sind geplant.

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Von
  • dpa

ProSiebenSat.1-Chef sieht in Online-Diensten wie MyVideo oder Ampya große Wachstumschancen

(Bild: ProSiebenSat.1)

Ein gutes TV-Geschäft und starkes Wachstum mit neuen Geschäftsfeldern haben ProSiebenSat.1 ein kräftiges Gewinnplus im dritten Quartal eingebracht. Der Nettogewinn des Konzerns betrug 63,8 Millionen Euro und damit 27,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Konzernchef Thomas Ebeling will weiter in den Ausbau der Wachstumsfelder wie die jüngst gestarteten Sender und das Digitalgeschäft investieren.

Die Sendergruppe setzt – wie Konkurrenten und viele Medienkonzerne – auf den Ausbau der Geschäfte im Internet und neue Produkte. Damit will sich ProSiebenSat.1, das bis zum Sommer von den beiden Finanzinvestoren Permira und KKR kontrolliert wurde, unabhängiger von dem stark schwankenden TV-Werbemarkt machen. Im dritten Quartal steuerte der Bereich bereits ein Fünftel zum Konzernumsatz bei.

Ebeling rechnet in dem Segment mit einem hohen Wachstum in den kommenden Jahren. Bis 2018 will er im Vergleich zu 2012 eine Milliarde Euro zusätzlichen Umsatz mit dem Geschäft im Internet machen. Im vergangenen Jahr setzte ProSiebenSat.1 hier rund 350 Millionen Euro um – das waren rund 15 Prozent des gesamten Erlöses. Das Unternehmen entwickelt zum Beispiel Online-Plattformen wie die YouTube-Konkurrenz MyVideo, den Musikstreaming-Dienst Ampya oder Internet-Spiele.

Der um Verkäufe bereinigte Erlös stieg im dritten Quartal um knapp 14 Prozent auf 576,9 Millionen Euro. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um 7,1 Prozent auf 151 Millionen Euro zu. Im laufenden Jahr will der Konzern beim operativen Ergebnis einen Rekord erreichen.

Der Umsatz soll 2013 im mittleren bis hohen einstelligen Bereich steigen. "Im vierten Quartal wird sich das deutsche TV-Werbegeschäft der Gruppe nach heutigem Kenntnisstand stärker als der Markt entwickeln", sagte Ebeling. Es werde in etwa auf dem Niveau des sehr starken Vorjahresquartals liegen.

An der Börse wurden die Zahlen und der Ausblick zunächst mit Enttäuschung aufgenommen. Die Papiere gaben am Vormittag um knapp fünf Prozent nach. Händler führten dies zum Teil darauf zurück, dass die Prognose lediglich bestätigt wurde. Angesichts der erreichten Werte nach neun Monaten sei dieses Ziel nicht allzu ehrgeizig, sagte ein Händler. (jk)