Probleme mit dem Datenschutz durch Lokalisierungstechniken

Die Möglichkeiten neuer Techniken, den Standort eines Menschen präzise zu bestimmen, sehen Datenschützer als eine große Herausforderung für die Zukunft.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 73 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Die Möglichkeiten neuer Techniken, den Standort eines Menschen präzise zu bestimmen, sehen Datenschützer als eine große Herausforderung für die Zukunft. Schon jetzt könne ein Mensch über sein Handy oder sein GPS-Navigationssystem genau geortet werden, sagte Hansjürgen Garstka von der Europäischen Akademie für Informationssicherheit und Datenschutz (Berlin) am Donnerstag auf einem Datenschützerkongress in Ulm. In seiner "harmlosen Variante" sei dies gut, damit Eltern etwa wissen, wo sich ihr Kind aufhält. Allerdings sei diese umfassende Überwachungsmöglichkeit leicht zu missbrauchen.

Ähnlich sieht der Experte die Entwicklung bei den geplanten elektronischen Krankenakten und Gesundheitskarten. Bürger und Datenschützer müssten sich fragen, was mit den Daten passieren könne und wer potenziellen Zugriff darauf habe. "Die Hemmschwelle seitens der Behörden, auf sensible Daten zugreifen zu wollen, schwindet", sagte Garstka.

Damit nicht nur Ämtern, sondern auch Firmen der Zugriff auf persönliche Daten erschwert werde, sollten die Menschen sensibilisiert werden, sagte der Experte. Trotz eines durchaus verbreiteten Datenschutzbewusstseins gingen viele Menschen leichtfertig mit ihren Daten um – etwa bei der Internetnutzung oder dem Einsatz anderer Technologien. Daher werde es für Datenschützer zunehmend wichtiger, in Schulen, Behörden und Vereinen das Bewusstsein entsprechend zu schärfen.

Noch bis Freitag diskutieren rund 80 Experten in Ulm auf dem Kongress des Bundesverbands der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD). Der Verband wurde 1989 in Ulm gegründet und hat rund 350 Mitglieder. (dpa) / (jk)