Probleme und Bugs in iOS 17: Wo es aktuell auf iPhones klemmt

Neben kleineren Fehlern müssen sich Nutzer auch auf Änderungen etwa bei Klingeltönen einstellen. Zentrale Neuerungen fehlen in Deutschland noch.

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Eine Hand hälte ein iPhone, darunter steht ein geöffnetes MacBook

(Bild: nikkimeel/Shutterstock.com)

Update
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Zwei Tage nach der Veröffentlichung läuft iOS 17 inzwischen vermutlich auf vielen Millionen iPhones, das neue iPhone 15 wird direkt mit dieser Version ausgeliefert. Leserrückmeldungen und den Erfahrungen der Redaktion zufolge läuft die Installation des Updates gewöhnlich ohne gravierende Probleme durch.

Dennoch kann man an verschiedenen Stellen auf Bugs treffen, etwa bei den neuen interaktiven Widgets, die erste Apps inzwischen anbieten. Hier kommt es bei der Bedienung der Widgets unter anderem zu Darstellungsproblemen und teils sogar zu Abstürzen, besonders betroffen davon scheint die Widget-Ansicht des neuen Standby-Modus'. Hier reicht es gewöhnlich, die zugehörige App neu zu starten. Erste Entwickler haben zudem bereits weitere Updates nachgeschoben, um Fehler bei den Widgets auszuräumen.

In Apps, die auf JavaScript setzen, kann es unter Umständen zu Abstürzen kommen, wie das Entwicklerstudio Omni warnt. Davon sind etwa Plug-ins und Skripte in Omni-Apps wie der Aufgabenverwaltung OmniFocus betroffen – und höchstwahrscheinlich auch andere Apps, die ebenfalls JavaScript-Code für bestimmte Funktionen einsetzen. Omni empfiehlt bei wiederholten App-Abstürzen, installierte Plug-ins zu entfernen und neu einzuspielen. Apple ist informiert und dürfte den Bug demnächst beseitigen.

Wie in der Vergangenheit auch gibt es wieder Berichte über eine verkürzte iPhone-Akkulaufzeit nach Installation des Updates. Manchmal hilft hier schon ein simpler Neustart, um hängende Prozesse zu beenden. Allerdings ist nach größeren System-Updates generell damit zu rechnen, dass iOS im Hintergrund weitere Änderungen durchführt, Datenbanken aktualisiert und auch maschinelles Lernen Ressourcen frisst. Das macht sich oft besonders auf älteren iPhones bemerkbar, sollte allerdings nach mehreren Tagen dann nicht mehr auftreten. Manchmal hilft es, das iPhone über Nacht an den Strom anzuschließen, dabei sollten die meisten Aktualisierungen dann vollständig durchgeführt werden.


Erneut scheint das Update unter Umständen Funktionen zu aktivieren, die zuvor abgeschaltet waren: So berichten manche Nutzer davon, dass iOS 17 den zuvor nicht verwendeten iCloud-Schlüsselbund anschaltet – und damit zugleich alle auf dem Gerät gespeicherten Zugangsdaten an iCloud-Server überträgt. Für neue Funktionen wie das Teilen von Passwörtern in Gruppen ist die Nutzung des iCloud-Schlüsselbunds Voraussetzung – auch der Einsatz von Passkeys erfordert diesen zwingend. Wer bestimmte Systemdienste wie "Wichtige Orte" bewusst abgeschaltet hat, sollte zur Sicherheit in "Einstellungen > Datenschutz & Sicherheit > Ortungsdienste" prüfen, ob das Update dort Änderungen vorgenommen hat.

Für Verärgerung sorgen bei manchen Nutzern auch die von Apple geänderten Klingeltöne. Diese klingen teils nicht nur leicht anders, sondern sind mitunter auch deutlich leiser als zuvor – selbst wenn die Klingeltonlautstärke auf Maximalstufe gedreht wird. Abhilfe oder Workarounds gibt es hier derzeit wohl nicht, auch die Rückkehr auf die alten Töne (in "Einstellungen > Töne & Haptik" für jeden Ton unter "Klassisch" zu finden) hilft nicht. Beim Nachrichtenton scheint es aktuell zudem nicht mehr möglich, eigene Töne festzulegen.

Die neuen Kontaktposter für Anrufe sorgen teils ebenfalls für Verwirrung: Manche Nutzer berichten, dass ihre frisch angelegten Poster bei Anrufen gar nicht an den Gesprächspartner übermittelt werden. Andere sind unzufrieden damit, dass das Kontaktposter automatisch in ihrem Adressbuch gespeichert wird – hier muss man manuell für jeden Kontakt umstellen, falls man das nicht möchte.

Manche Nutzer suchen außerdem von Apple prominent für iOS 17 angekündigte Funktionen. In Deutschland respektive für deutsche Spracheinstellungen sind mehrere zentrale Neuerungen bisher nicht verfügbar: Dazu gehört das Live-Transkript eingehender Anrufe ebenso wie die Option, Siri nur durch Zuruf von "Siri" statt "Hey, Siri" zu aktivieren. Wann die Funktionen nach Deutschland kommen, bleibt unklar.

Apples Erinnerungen-App sortiert Einkaufslisten auf Wunsch automatisch – wenn auch etwas eigenwillig.

Auch die neue, auf einem Transformer-Sprachmodell basierende Autokorrektur gibt es vorerst noch nicht für deutsche Texteingaben, bisher nur auf Englisch, Spanisch und Französisch. Bei der neuen, automatischen Sortierung von Einkaufslisten in Apples Erinnerungen-App klemmt es gerade auf Deutsch obendrein noch erheblich. Dort landen etwa "Walnüsse" in der Kategorie "Meeresfrüchte".

In watchOS 10 müssen sich Nutzer nicht nur bei der Tastenbelegung umstellen, sondern zwei Funktionen sind jetzt nicht mehr verfügbar: Die Option, bestimmte App-Favoriten fest im Dock zu platzieren, gibt es nicht länger. Das Dock mit den zuletzt benutzten Apps öffnet sich jetzt, indem man zweimal auf die Krone drückt. Apple nennt das auch nicht länger Dock, sondern in Anlehnung an iOS "App-Switcher".

watchOS 10 enthält auch nicht mehr den schnellen Ziffernblattwechsel durch Wischgesten von rechts nach links und umgekehrt. Um das Ziffernblatt zu wechseln, muss es jetzt kurz mit dem Finger gedrückt gehalten werden. Erst über der Konfigurationsansicht ist dann der Wechsel möglich.

Besitzer der Apple Watch Ultra können den Nachtmodus nicht mehr durch Drehen der Krone aktivieren, er ist jetzt als Automatik-Option beim Wegweiser-Ziffernblatt verfügbar und aktiviert sich in dunklen Umgebungen selbst.

Update

In einem Support-Dokument weist Apple darauf hin, dass iOS 17 & Co auch den vom Nutzer eingegebenen Titel von Sprachmemos verschlüsseln. Auf Geräten mit älteren Versionen der Betriebssysteme wird dann nur noch das Erstellungsdatum genannt, der beschreibende Titel aber nicht. Sprachmemos und jetzt auch Titel sind laut Apple in iCloud durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt.

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(lbe)