Produktentwicklung als Teamsport – mit neuen Jira-Tools von Atlassian

Von der Produktidee bis zum kontinuierlichen Softwarebetrieb will Atlassian seine Jira-Suite mit teamübergreifenden Kollaborationswerkzeugen erweitern.

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Megan Cook, Head of Product, Jira Software (Atlassian Unleash, Berlin 2023)

(Bild: map@heise.de)

Lesezeit: 4 Min.
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Im Rahmen seiner DevOps-Konferenz unter dem Motto "Unleash" hat Atlassian in Berlin eine Reihe neuer Werkzeuge für die Jira-Suite angekündigt, die eine bessere teamübergreifende Zusammenarbeit "entfesseln" sollen. Jira Product Discovery, Jira Work Management sowie die Workflow- und Toolchain-Templates zielen darauf ab, Unternehmen von der Produktidee bis zum kontinuierlichen Softwarebetrieb mit durchgängig automatisierten Prozessen zu unterstützen. Die noch als Beta gekennzeichnete Plattform Compass bindet darüber hinaus Softwareentwicklerinnen und -entwickler in die gesamte Prozesskette ein.

Jira Product Discovery gibt dem Produktmanagement Tools an die Hand, um den iterativen Prozess von der Ideenfindung für ein neues Produkt bis zu dessen Umsetzung und Bereitstellung Schritt für Schritt und transparent für alle Beteiligten verwalten zu können. Dafür stehen unter anderem Bereiche zur Verfügung, um Ideen zu sammeln, Erkenntnisse zu erfassen, und daraus Planungsschritte und priorisierte Aufgaben abzuleiten. In Jira Product Discovery fließt der Input aller in die Produktentwicklung involvierten Teams zusammen – bis hin zum Kunden, der Feedback liefert. Das Werkzeug integriert sich nahtlos in die Jira-Suite, zeige sich aber ebenso offen für die Anbindung externer Tools – wie Atlassian mit Blick auf seine Strategie der Open Toolchain immer wieder betont.

Mit Jira Product Discovery soll Produktentwicklung zum Teamsport für alle Beteiligten im Unternehmen werden.

(Bild: Atlassian )

Der Ankündigung von Megan Cook, Head of Product, Jira Software, bei Atlassian zufolge soll Jira Product Discovery noch in diesem Frühjahr den Status der General Availability (GA) erreichen. Die bisher öffentlich verfügbare Beta habe sich aber bereits bei einer Vielzahl von Kunden bewährt – darunter etwa Cisco.

Die Projektmanagementsoftware Jira Work Management, die vor allem auf die Geschäftsbereiche Marketing, Sales und IT-Betrieb zugeschnitten ist, will Atlassian seinen Jira-Software-Anwenderinnen und -Anwendern nun kostenlos zur Verfügung stellen. Das Angebot ist zunächst auf ein Jahr, also bis März 2024 begrenzt – die Möglichkeit einer darüber hinaus gehenden Verlängerung, ließen die Atlassian-Verantwortlichen noch offen. Erklärtes Ziel sei es aber, die teamübergreifende Zusammenarbeit zwischen den Business- und den Entwicklungsteams zu fördern, um beiden Seiten mehr Einblick zu verschaffen – einerseits in den Fortschritt der Softwareentwicklung und andererseits in die Produkt-Road-Map.

Einen Beitrag, die Anwender-Community enger zusammenzubringen, könnten die neu eingeführten und von Kunden entworfenen Jira Workflow Templates leisten. Basierend auf Best Practices ergänzen sie die bereits für die Jira-Suite kostenlos bereitstehenden Templates um neue praxiserprobte Vorlagen aus Unternehmen unterschiedlichster Branchen. Beispielhaft dafür kann der SASE-(Secure Access Service Edge)-Plattformanbieter Lumen stehen, der seine Erfahrungen aus der Cloud-Migration mit Jira Software, Jira Align und Confluence in ein Template hat einfließen lassen, das anderen Anwenderunternehmen den Weg in die Cloud erleichtern kann.

Gezielt auf die Bedürfnisse von Softwareentwicklerinnen und -entwicklern ausgelegt, ist die Compass-Plattform, die seit dem vergangenen Jahr als öffentliche Beta zugänglich ist – und die wie Jira Product Discovery in naher Zukunft General Availability erreichen soll. Compass dient als zentrale Anlaufstelle für die in verteilten Softwarearchitekturen aktiven Entwicklungsteams. Dazu hält Plattform Werkzeuge bereit, die Einblicke in sämtliche Softwarekomponenten der Microservices erlauben und darüber hinaus die Arbeit der beteiligten Developer nachvollziehbar und steuerbar machen.

Dank direkter Anbindung an Jira Issues verschafft der Compass Catalog einen vollständigen Überblick aller Komponenten, Repositories, APIs etc. inklusive deren Abhängigkeiten sowie der zuständigen Entwicklungsteams. Anhand von Scorecards und verschiedenen Metriken wie die Zahl der Deployments, die MTTR oder Kosten lassen sich daraus Rückschlüsse auf die Effizienz der DevOps-Prozesse ableiten. In Compass können die Teams somit selbst Transparenz darüber gewinnen, ob sie die gewählten Best Practices einhalten und beispielsweise Tests routinemäßig absolviert oder Schwachstellen in der Software Supply Chain zeitnah behoben werden. Gegebenenfalls lassen sich ansonsten Maßnahmen einleiten, um die Prozesse wieder – im Sinne der unternehmensweiten Zielvorgaben – in die gewünschten Bahnen zu lenken.

Wer sich ein genaueres Bild von Compass verschaffen möchte, kann die Plattform im Rahmen der laufenden Public Beta noch kostenlos testen oder auch einen Blick auf die in der Community gesammelten Erfahrungen werfen.

(map)