Prognose: 120 Millionen Chinesen bis Ende 2005 online

94 Millionen "Netizens" gab es Ende 2004 in China. Ende dieses Jahres sollen es nach Schätzungen der chinesischen Regierung 28 Prozent mehr sein. Im vergangenen Jahr sollen aber auch insgesamt 47.000 Internet-Cafés geschlossen worden sein.

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Die chinesische Regierung schätzt, dass es bis zum Ende dieses Jahres 120 Millionen chinesische Internet-Nutzer geben wird. Das meldet China Daily. Damit würde die Anzahl der "Netizens" gegenüber dem Ende des vorigen Jahres um 28 Prozent wachsen und die Position der Volksrepublik als das Land mit den zweitmeisten Netznutzern hinter den USA gefestigt werden. Die Marktforscher von Analysys International gingen sogar von 134 Millionen chinesischen Netznutzern zum Ende 2005 aus. 1997 waren in China 620.000 Menschen online.

Mit den prognostizierten 28 Prozent würde das Wachstum gegenüber den Vorjahren merklich abflachen. Zwischen Juli 2002 und dem Juni 2003 betrug das Wachstum noch 48 Prozent und im Jahr davor gar 72 Prozent. Als eine Ursache für das nachlassende Wachstum sehen Beobachter eine rigidere Kontrolle von Internet-Zugängen und Web-Angeboten. Chinesische Medien melden unterdessen, im vergangenen Jahr seien im Reich der Mitte insgesamt 47.000 Internet-Cafés geschlossen worden. Sie seien ohne Lizenzen betrieben worden. Nun gebe es in China noch etwa 100.000 Cyber-Cafés.

Im Herbst 2002 trat das Gesetz Internet Service Site Business Management Regulations in Kraft. Danach müssen die Betreiber von Internet-Bars Anzeige erstatten, wenn ihre Kunden subversives Material auf die Rechner holen, es selbst verbreiten oder sonst wie nutzen -- dazu zählen die Behörden unter anderem pornografische Bilder und Gewalt-Videospiele. Strenge Regeln gelten im Hinblick auf Minderjährige, die nicht ohne Erwachsene zum Surfen kommen dürfen. Die Internet-Cafés müssen daher auch wenigstens 200 Meter von Grund- und Mittelschulen entfernt sein und über Nacht schließen. (anw)