Prognose-Modell soll Web auf Trab bringen

Wenn es nach einem Trierer Informatiker geht, werden künftig automatische Prognosen den Web-Traffic auf neuen Internet-Seiten vorhersagen.

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Von
  • Thorsten Dambeck

Ein Wissenschaftler des Instituts für Telematik in Trier hat eine mathematische Methode entwickelt, um die bevorstehende Nutzung von Internet-Seiten vorherzusagen. Dadurch könnten Wartezeiten beim Abruf von Inhalten im weltweiten Computernetz erheblich vermindert werden, sagte der Informatiker Ernst-Georg Haffner bei der Vorstellung seines Verfahrens.

Mit den in Haffners Modell berechneten Nutzungswahrscheinlichkeiten sollen Server im Internet künftig in der Lage sein, aufwendige Operationen und Datenübermittlung bereits vorzunehmen, bevor der Anwender überhaupt die entsprechenden Seiten abruft. "Der einzelne Internet-Nutzer hat den Vorteil kürzerer Antwortzeiten, ohne dass andere Teilnehmer gleichzeitig Leistungseinbußen hinnehmen müssen", betonte Haffner.

Das Modell des Trierer Telematikers bezieht in die Prognose der Internet-Nutzung unter anderem Zufälligkeits-Faktoren, mittlere Anforderungs-Häufigkeiten, Umfang und Anteil von teilweise vorhersagbaren Elementen einer Sitzung sowie Kostenaspekte ein. Auch der Zeitablauf und das Altern von Datensätzen werden in dem Verfahren berücksichtigt. Haffner fand zudem heraus, dass die "Request Prediction" mathematisch und methodisch erstaunliche Gemeinsamkeiten mit der automatischen Erzeugung von Vorschlägen zur Verlinkung von Web-Seiten durch Redaktionssysteme hat.

Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt des vor drei Jahren gegründeten Instituts für Telematik ist das Internet. Die gemeinnützige Einrichtung ist mit der Fraunhofer-Gesellschaft verbunden. (thd)