Programmiersprache: Rust-Arbeitsgruppe zielt auf strahlende asynchrone Zukunft

Das Team will gemeinsam mit der Community den richtigen Weg für Asynchronous I/O gestalten, um die Sprache besser für verteilte Systeme aufzustellen.

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(Bild: Shutterstock)

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Die Async Foundations Working Group für Rust hat ein Dokument mit Visionen für Async Rust gestartet. Erklärtes Ziel ist es, gemeinsam mit der Community Wege zu finden, den Umgang mit asynchroner Programmierung zu verbessern, damit Rust in den Olymp der beliebtesten Sprachen für verteilte Systeme aufsteigt.

Grundsätzlich ist asynchrone Programmierung kein Neuland in Rust. Die Sprache kennt async/await seit Ende 2019. Derzeit hat sie jedoch aus Sicht der Arbeitsgruppe lediglich den Status eines Minimum Viable Product, und damit laut der Wikpedia-Definition zu MVP eine "minimal funktionsfähige Iteration eines Produkts, die dazu dient, möglichst schnell aus Nutzerfeedback zu lernen und so Fehlentwicklungen an den Anforderungen der Nutzer vorbei zu verhindern."

Das nun gestartete Vision Document soll eben dieses Feedback einholen und in Zusammenarbeit mit Entwicklerinnen und Entwicklern aus vielen Bereichen entstehen, um unterschiedliche Voraussetzungen zu berücksichtigen. Das Dokument stellt zunächst vier fiktionale Figuren in den Fokus, die jeweils ihren eigenen Hintergrund mitbringen.

Die Startaufstellung bringt die Charaktere Alan, Grace, Niklaus und Barbara aufs Feld. Alle haben jeweils einen wichtigen Grund für den Wechsel zu Rust, erwarten dabei jedoch, dass jetziger Komfort nicht verloren geht. Alan hat Erfahrung mit einer Garbage-Collection-Sprache also beispielsweise Java. Er wechselt aus Performancegründen und erwartet, dass wie bisher (dank des Garbage Collectors) keine Speicherzuweisungsfehler auftreten und er ein ähnliches Ökosystem und Tools vorfindet.

Grace hat Erfahrung mit Systemprogrammierung und wechselt eben aus Gründen der besseren Memory-Safety zu Rust. Dabei erwartet sie, dass sie weiter wie aus C oder C++ gewohnt arbeiten kann. Niklaus ist ein Quereinsteiger, sucht eine leicht erlernbare Sprache und eine hilfsbereite Community. Barbara ist schließlich eine erfahrene Rust-Entwicklerin, die darauf hofft, dass die Sprache sich neuen Bereichen öffnet, in denen sie ihre Codebasis nutzen kann.

Die Figuren sind zwar fiktiv, haben aber jeweils berühmte Namenspatronen: Alan Turing, Grace Hopper, Niklaus Wirth und Barbara Liskov.

Die Geschichten sollen den jeweiligen Status Quo unterschiedlicher Entwicklertypen widerspiegeln. Erklärtes Ziel ist es, daraus Geschichten über die strahlende Zukunft im Dokument Shiny Futures zu schreiben, das derzeit noch keine Story enthält.

Ab sofort findet ein offenes Brainstorming statt, und bis Ende April sucht die Arbeitsgruppe nach "Status Quo"- und "Shiny Future"-Stories, wobei sie Letztere erst nach dem zweiten April akzeptiert. Anschließend erstellt sie aus den gesammelten Geschichten einen Entwurf für die Weiterentwicklung von Rust, den sie wiederum mit der Community und dem Rust-Team teilt, um Feedback einzuholen und zu berücksichtigen.

Weitere Details lassen sich dem Rust-Blog entnehmen. Eine Anleitung, wie sich Entwicklerinnen und Entwickler einbringen können findet sich auf der "How to Vision"-Seite. Für "Status Quo"-Stories existiert eine Vorlage.

(rme)