Compiler Clang/LLVM 11.0 unterstützt C++20 und enthält Flang Fortran
Mit anderthalb Monaten Verzögerung ist nun der Compiler Clang/LLVM erschienen, als größte Neuerung enthält er den Fortran-Compiler Flang.
(Bild: kentoh / Shutterstock.com)
- Silke Hahn
Mit anderthalb Monaten Verzögerung gegenüber dem halbjährlichen Releaserhythmus ist der C-/C++-Compiler Clang/LLVM in Version 11.0 erschienen (ursprünglich war die Veröffentlichung für den 26. August anvisiert). Wichtigste Neuerung ist, dass Releases des Compilers ab sofort standardmäßig auch den Fortran-Compiler Flang mit an Bord haben.
Eine Reihe von Bugs sind in der Zwischenzeit behoben, und das Entwicklerteam des Compilers arbeitet weiter daran, Clang/LLVM für den neuen Standard C++20 kompatibel zu machen. Clang ist ursprünglich als Frontend für das Compiler-Backend LLVM entstanden, seine Bestandteile lassen sich durch modularen Aufbau allerdings auch in andere Produkte integrieren.
C++17 als neue Standardeinstellung, weiter Kurs auf C++20-Unterstützung
Der neue Clang hat zurzeit C++17 als Default-Einstellung, sofern Entwickler nichts anderes konfigurieren – zuvor war C++11 der unterstützte Standard. AMD Navi 2 ("Sienna Cichlid") unterstützt der neue Compiler ebenso wie die ARMv8 Instructions. Das Verhalten von Clang -O soll jetzt besser auf GCC abgestimmt sein. Mögliche Stack-Clash-Angriffe auf den Architekturen x86/x86_64, s390x und POWER 64-bit soll die neue Version außerdem abwehren können durch den neu hinzugefügten Support von -fstack-clash-protection. Die Entwicklung geht weiter in Richtung voller Unterstützung von C++20.
Im neuen iX-Developer-Sonderheft "Modernes C++" findet sich alles, was Entwicklerinnen und Entwickler zum kommenden Standard C++20 wissen müssen.
Die Ankündigung fand über die LLVM-Mailingliste statt, zahlreiche C++-Entwickler und -Entwicklerinnen haben das Release durch Tests und das Erstellen von Paketen vorbereitet. An Version 12 arbeitet die Community offenbar bereits seit August: Das nächste Release soll laut Mailingliste wieder im gewohnten Halbjahresrhythmus, also voraussichtlich im März 2021, erscheinen. Etwa für die gleiche Zeit ist auch Version 11 des Compilers GCC zu erwarten.
Weitere Details lassen sich der Ankündigung der Mailingliste entnehmen, die auch eine Reihe einzeln veröffentlichter Release Notes bündelt. Der Compiler steht ab sofort auf GitHub zum Download bereit.
(sih)
