Proteste gegen Schließung der Akademie für Technikfolgenabschätzung

Die geplante Schließung der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg haben forschungspolitische Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen scharf kritisiert.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Die geplante Schließung der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg haben forschungspolitische Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen scharf kritisiert. Die Landesregierung von Baden-Württemberg hatte Mitte November -- nach einer Evaluation durch den Wissenschaftsrat -- das Aus für die seit zehn Jahren existierende Akademie verkündet. Die Akademie bearbeitet ein breites Themenspektrum von der Müllentsorgung bis zu möglichen gesundheitlichen Folgen von Elektrosmog.

Der forschungspolitische Sprecher der bündnisgrünen Bundestagsfraktion Hans-Josef Fell, die forschungspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion von Baden-Württemberg Theresia Bauer sowie Friedhelm Nonne, Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft Forschung, erklärten, die Schließung der Akademie für Technikfolgenabschätzung sei ein "fataler Fehler." Der zuständige Minister Peter Frankenberg "nutzt jetzt die Chance, unter dem Vorwand knapper Kassen sich einer renommierten, aber unbequemen Akademie zu entledigen".

Technikfolgenabschätzung sei "kein Luxus für gute Zeiten", betonten die Grünen. Sie sei vielmehr "zentraler Bestandteil" moderner Forschungs- und Technologiepolitik. "Staatliche Investitionen in die Entwicklung neuer Technologien sind nur vertretbar, wenn Risiken und Folgewirkungen mit bedacht werden. Ansonsten drohen hohe Kosten und Schäden, die dann von der Allgemeinheit getragen werden müssen." Auch Akademie-Leiter Professor Ortwin Renn hatte in einem Interview mit dem Deutschlandfunk bereits spekuliert, mit der Schließung der Akademie solle eine unbequeme Institution zum Schweigen gebracht werden. (wst)