Proton: Dokumenten-Kollaboration im Netz mit Privatsphäre

Proton hat jetzt Docs in Drive vorgestellt. Ende-zu-Ende-verschlüsselt soll so eine Zusammenarbeit an Dokumenten geschützt möglich werden.

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Anzeige von Docs in Proton Drive mit zwei aktiven Bearbeitern

(Bild: proton.met)

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Der Schweizer Anbieter Proton, bekannt insbesondere für den stark auf Privatsphäre ausgerichteten E-Mail-Dienst Proton Mail, hat jetzt "Docs in Proton Drive" vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine Cloud-basiere Software, in der Dateien Ende-zu-Ende-verschlüsselt (E2EE) abgelegt werden und gemeinsam mit anderen bearbeitet werden können.

Proton beschreibt Docs in Proton Drive als Alternative etwa zu Google Docs oder Microsoft 365. Nutzer hätten da zunehmend die Sorge, dass die Big-Tech-Firmen Zugriff auf Inhalte erlangen oder Nutzer quer durchs Netz tracken und schließlich Daten zum Trainieren von in die Privatsphäre eindringenden KI-Modelle sammeln könnten. Dagegen positioniert Proton den Ende-zu-Ende-verschlüsselten kollaborativen Dokumenteneditor.

Docs in Proton Drive stelle Privatsphäre voran und baue auf denselben Grundprinzipien bezüglich Privatsphäre und Sicherheit wie die übrigen Proton-Dienste auf. Zusammenarbeit sei in Docs in Echtzeit möglich, erlaube Kommentare, Einfügen von Fotos und die sichere Speicherung der Dateien. Alles bleibe privat: Selbst Tastenanschläge und Cursor-Bewegungen werden verschlüsselt, schreibt Proton in der Ankündigung von Docs in Proton Drive.

Die Funktion steht auch für Nutzer der kostenlosen Free-Version zur Verfügung. Der Roll-out von Docs in Proton Drive hat am Mittwoch dieser Woche begonnen und soll in den kommenden Tagen allen Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung stehen. Ausprobieren kann man das durchs Anklicken von "New" im eigenen drive-proton.me-Konto oben links, wo man ein neues Dokument anlegt. Das lässt sich in Folge für Mitbearbeitende freigeben.

Docs in Proton Drive biete insbesondere gegen mehrere Probleme der großen Cloud-Anbieter Vorteile. Es erfolgt keine massenhafte Datensammlung wie etwa in Google Docs, die alles sehen, was Nutzer schreiben. Zudem können die Anbieter künftig ihre KIs damit trainieren. Durch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist das Risiko von Datenlecks gering. Die großen IT-Unternehmen seien nur schwachen Privatsphäre-Gesetzen in den USA unterworfen, anders als in der Schweiz. Drittanbieter und Regierungen können nicht anlasslos auf die Dateien zugreifen.

Im Mai 2022 hat Proton als Unternehmen die bisherigen Produkte Proton Mail, Proton VPN, Proton Calendar und Proton Drive unter der Marke "Proton" zusammengezogen. Die Dienste kommen mit Anwendungen für den Desktop, Mobilgeräte und im Web.

(dmk)