Prototyp: Mini-Quadcopter entfaltet sich beim Start automatisch

Ein von der Origami-Falttechnik inspirierter Prototyp eines Quadrocopters bringt seine Rotoren während des Starts eigenständig in Position. Vorher lässt er sich so platzsparend transportieren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 12 Kommentare lesen
Prototyp: Mini-Quadcopter entfaltet sich beim Start automatisch

Eine clevere Falttechnik bringt die Rotoren des Quadcopters erst kurz vor dem Abheben in Position.

(Bild: EPFL)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Denise Bergert

Ein Entwicklerteam der Schweizer Universität EPFL und der Organisation NCCR Robotics entwickelt einen Quadrocopter, der sich beim Start automatisch entfaltet. Das platzsparende Fluggerät nutzt die japanische Falttechnik Origami, um die Rotoren in Sekundenbruchteilen in ihre Position zu bringen. Sobald der Quadcopter aktiviert wird, setzen sich die vier Rotoren in Bewegung und schieben die aus Fiberglas bestehenden Arme nach außen, wo sie von einer magnetischen Arretierung in Position gehalten werden.

Beim Transport lässt sich der Quadcopter hingegen so zusammenfalten, dass sich die Rotor-Arme horizontal an das zentrale Gehäuse anschmiegen. Das Gerät soll am 25. Mai auf der International Conference on Robotics and Automation in Seattle vorgestellt werden.

Für ein stabiles Flugverhalten müssen sich die diagonal gegenüberliegenden Rotoren in die gleiche Richtung drehen, während die übrigen beiden Propeller entgegengesetzt laufen. Für den Entfaltungsmechanismus ist es jedoch notwendig, dass sich aller vier Rotoren in die gleiche Richtung bewegen. Bevor die vorgestellte Drohne also abheben kann, müssen zwei Propeller ihre Drehrichtung ändern, sobald Sensoren registriert haben, dass die Arme eingerastet sind. Die Richtung werde automatisch geändert, und zwar innerhalb von 50 Millisekunden.

Nach der Landung muss der Quadcopter von Hand zusammengefaltet werden. Künftige Versionen mit einer automatischen Faltvorrichtung sollen dies überflüssig machen. Darüber hinaus wollen die Entwickler das Gewicht der Drohne reduzieren, um auch größere Modelle realisieren zu können. Auch an der Stabilität der Rotor-Arme soll gefeilt werden, um diese unempfindlicher gegen Stürze zu machen. Als Anwendungsgebiet für ihren Quadcopter sehen die Forscher Katastropheneinsätze, bei denen eine große Menge von mit Kameras bestückten Drohnen eigenständig nach Überlebenden suchen soll.

(anw)