Prozessornachwuchs bei AMD und Intel

Die beiden Hersteller ergänzen ihre CPU-Familien. Zudem sickern Informationen über kommende Intel-Chips durch.

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Von
  • Benjamin Benz

Noch tauchen sie nicht in den offiziellen Preislisten der Hersteller auf, aber eifrige Händler führen sie schon in ihren Listen: AMD und Intel ergänzen gleich mehrere CPU-Familien um einzelne Modelle. Der Sechskerner Phenom II X6 1075T liegt in puncto Preis und Taktfrequenz (3,0 GHz) zwischen seinen beiden Geschwistern und beherrscht wie diese Turbo Core (3,5 GHz). Diese Übertaktungsautomatik fehlt den ebenfalls neuen Quad-Cores Phenom II X4 970 Black Edition (3,5 GHz) und AMD Athlon II X4 645 (3,1 GHz) sowie dem Doppelkern Phenom II X2 560 (3,3 GHz). Auch die 1-Kern-Fraktion bekommt mit dem Sempron 145 (2,8 GHz) Nachwuchs. Dessen Preis beziffern Preissuchmaschinen derzeit mit 30 bis 35 Euro. Für den Dreikerner Athlon II X3 450 (3,2 GHz) fehlen bislang Preisangaben.

Den Pentium E5700 hat Intel zwar schon in die eigene CPU-Datenbank eingepflegt, offizielle Preise gibt es aber noch nicht. Laut Gerüchten soll der 3-GHz-Doppelkern für die alte LGA775-Plattform rund 80 Euro kosten.

Intel-Roadmaps, die den Webseiten Computerbase und Expreview zugespielt wurden, verraten ein paar Details über Intels kommende Sandy-Bridge-Prozessoren: Die wichtigste Neuerung dürfte sein, dass dann auch die Quad-Cores in einem 32-nm-Prozess entstehen, die die Kryptoerweiterung AES-NI und einen integrierten Grafikkern besitzen.

Bisher ist von 13 neuen Doppel- und Vierkernprozessoren die Rede, die die Vornamen Core i3 i5 und i7 weitertragen. Im verkorksten Nummernschema der Core-i-Prozessoren schafft sich Intel mit einer vierten Ziffer wieder etwas Luft und ordnet die neuen Chips alle im 2000er-Bereich an. Darunter sind auch Spezialvarianten mit den Zusatzbezeichnungen "K", "S" und "T". Während die Standard-Prozessoren ohne Zusatz und die mit freiem Multiplikator ("K") mit denselben Taktfrequenzen arbeiten, liegen die Nominaltaktfrequenzen der S-Typen (65 W) deutlich darunter. Nur im Turbo-Modus können letztere mithalten. Die T-Baureihe läuft immer deutlich langsamer als die übrigen, hat aber nur 35 respektive 45 Watt TDP.

So soll der Core i5-2500 (4 Kerne, kein HyperThreading) nominal mit 3,3 GHz laufen und per Turbo Boost bis zu 3,7 GHz erreichen, wenn nur einer seiner Kerne aktiv ist. Der Core i5-2500S läuft standardmäßig mit 2,7 GHz und die "T"-Ausführung nur mit 2,3 GHz. Letztere erreicht auch im Turbo Modus nur 3,3 GHz, begnügt sich aber dafür mit 45 Watt.

In puncto Taktfrequenz und Cache-Ausbau bringen die neuen Prozessoren wenig und – bis auf die langsame "T"-Modelle bleibt es auch bei den bisherigen TDP-Klassen.

Aus den Roadmaps ergibt sich auch, dass die Grafikkerne der Desktop-CPUs nun auch eine Übertaktungsautomatik und womöglich auch eine dynamische TDP-Verteilung zwischen Grafik- und Rechenkernen bekommen. Diese gab es bislang nur in der Mobilfamilie. (bbe)