Prüfrichtlinien für elektronische Wahlmaschinen geplant

Im Rahmen des Projekts "Voting System Performance Rating" sollen Testverfahren entwickelt werden, die Aufschluss über Sicherheit, Genauigkeit und Zuverlässigkeit von eVoting-Maschinen geben.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Seit in den USA flächendeckend elektronische Wahlmaschinen eingesetzt werden, stehen sie unter dem Verdacht, Fehler zu produzieren und Manipulationen zu ermöglichen. Unzureichende Zulassungsstandards und mangelnde Transparenz seitens der Hersteller trugen mit dazu bei, dass viele Amerikaner den eVoting-Systemen inzwischen misstrauen. Damit dies anders wird, sollen im Rahmen des zum 1. Februar offiziell gestarteten Projekts Voting System Performance Rating (VSPR) künftig einheitliche Prüfrichtlinien für elektronische Wahlmaschinen definiert werden.

Das von dem US-Mathematiker und eCash-Entwickler David Chaum initierte VSPR-Projekt, dem renommierte Computer- und Sicherheitsexperten, staatliche Wahlbeauftragte, Datenschützer sowie mehrere Wahlmaschinenhersteller angehören, will diverse Testverfahren entwickeln, mit denen eine objektive Überprüfung der Maschinen hinsichtlich Sicherheit, Datenschutz, Genauigkeit und Zuverlässigkeit möglich sein soll. "Das Ergebnis wird eine Art Expertise mit Performance-Werten für jedes Gerät sein", erläuterte Chaum gegenüber US-Medien.

Der Kryptologie-Experte schilderte auch, wie er die Unternehmen überzeugen konnte, am VSPR-Projekt teilzunehmen. "Für sie ist dies der einzige Weg, den Markt wieder anzukurbeln und Geld zu verdienen. Nur durch die Einführung objektiver Testkriterien lassen sich die Interessenskonflikte zwischen Wahl-Offiziellen und Sicherheitsverfechtern beilegen." Nicht zu den Mitgliedern von VSPR gehört mit Diebold Election Systems allerdings einer der größten und umstrittensten Wahlmaschinenhersteller der USA. Gründe für den Nichtbeitritt Diebolds wurden keine genannt. (pmz)