Python in Excel ist nun in Microsoft 365 verfügbar – mit zwei Wermutstropfen

Business-Kunden von Microsoft 365 können nun Python-Code direkt in Excel verwenden, derzeit allerdings nur unter Windows und mit Codeausführung in der Cloud.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 50 Kommentare lesen
Python-Symbol springt aus dem Bildschirm

(Bild: erstellt mit Dall-E von iX-Redaktion)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Microsoft hat die allgemeine Verfügbarkeit von Python in Excel verkündet. Damit ist es möglich, Python-Code direkt in der Tabellenkalkulation auszuführen und dabei häufig verwendete Libraries der Programmiersprache für die Datenverarbeitung zu verwenden.

Python in Excel ist für die Kunden der Business- und Enterprise-Variante von Microsoft 365 verfügbar. Allerdings funktioniert die Integration zum Start nur unter Windows ohne Einschränkungen.

Microsoft hatte die erste Public Preview im August 2023 vorgestellt. Python in Excel ermöglicht es, Code direkt in die Zellen eines Arbeitsblatts der Tabellenkalkulation einzugeben und auszuführen. Die technische Grundlage für die Python-Integration ist die Anaconda-Distribution der Programmiersprache.

Neben der Programmiersprache selbst bietet Python in Excel eine Anbindung an viele Python-Libraries wie Pandas, scikit-learn, Matplotlib und das Natural Language Toolkit NLTK.

Python in Excel kann mithilfe der NLTK-Library in einem Python-Sheet Diagramme zur Textanalyse erstellen.

(Bild: Microsoft)

Allerdings liegt die Distribution in Azure, sodass der Code immer den Umweg über die Microsoft-Cloud geht, um dort ausgeführt zu werden. Für komplexe Berechnungen mag das Vorgehen sogar performanter sein als die lokale Ausführung, aber schon aus Security- und Datenschutzgründen möchten manche Unternehmen ihren Code lieber lokal halten.

Microsoft betont, dass Python in Excel aus Sicherheitsgründen in einem isolierten Container auf Azure läuft, der nur über die integrierten Funktionen erreichbar ist (xl() zum Senden und =PY() zum Empfangen der Daten).

Eine Alternative ohne Cloud steht jedoch bereits in den Startlöchern: Anfang August dieses Jahres hat Anaconda die Toolbox vorgestellt, zu der mit Anaconda Code ein Werkzeug gehört, das Python-Code lokal ausführt. Die Anaconda Toolbox setzt auf das PyScript-Projekt, das WebAssembly zur Integration in den Browser verwendet. Damit lässt sich der Python-Code lokal im Browser-basierten Excel-Add-in ausführen.

Parallel zur allgemeinen Verfügbarkeit von Python in Excel hat Microsoft eine öffentliche Preview von Copilot in Excel with Python angekündigt, das aus Analyseanforderungen in natürlicher Sprache den passenden Python-Code generiert.

Die Preview von Copilot in Excel with Python wertet Anfragen aus und erstellt unter anderem Code zum Visualisieren der Daten.

(Bild: Microsoft)

Kunden, die Excel unter anderen Betriebssystemen als Windows verwenden – in der macOS-, Android-, iPhone-, iPad- oder Webvariante –, können Python in Excel derzeit nur eingeschränkt nutzen. Laut der Microsoft-Support-Seite können sie vorbereitete Workbooks mit Python zwar ansehen, aber das Neuberechnen von Zellen mit Python-Code führt zu einer Fehlermeldung.

Python in Excel ist in der Basisausführung ohne Zusatzkosten Bestandteil der Business-Lizenzen von Microsoft 365 wie E3 und E5, nicht aber für Consumer-Lizenzen. Neben dem Basisangebot bietet Microsoft eine Variante mit Aufpreis, die Premium-Compute-Zugriff in der Azure-Cloud bietet.

Weitere Details zur allgemeinen Verfügbarkeit von Python in Excel lassen sich dem Excel-Blog von Microsoft entnehmen.

(rme)