RISC-V- statt ARM-CPU: Wearable-Chip von Qualcomm
Gemeinsam mit Google arbeitet Qualcomm an einem extrem sparsamen RISC-V-Chip für Fitness-Armbänder und Smartwatches mit Wear OS.
![Geräte mit Qualcomm Snapdragon Wearable Platform](https://heise.cloudimg.io/width/610/q85.png-lossy-85.webp-lossy-85.foil1/_www-heise-de_/imgs/18/4/3/2/1/0/5/8/shutterstock_1232937781-752b5b1c450a6212.jpeg)
(Bild: raigvi / Shutterstock)
Qualcomm setzt bei einer weiteren System-on-Chip-Kategorie auf RISC-V- statt ARM-Prozessortechnik: bei Wearables. Ohne weitere Details zu verraten, hat Qualcomm im Vorfeld des Snapdragon Summit 2023 eine Kooperation mit Google angekündigt. Ziel ist eine "RISC-V-basierte Wearable-Plattform für Googles Wear OS".
Die dürre Pressemeldung von Qualcomm verrät nicht einmal grob, wann eine erste RISC-V Snapdragon Wearable Platform erscheinen soll. Allerdings betont Qualcomm, bereits zwei weiteren Projekten zur Förderung der RISC-V-Technik beigetreten zu sein: RISE für mehr RISC-V-Software sowie einer Allianz für Automotive-Chips mit RISC-V.
Das legt den Schluss nahe, dass Qualcomm mit der Ankündigung der Wearable-Prozessoren mit RISC-V vor allem gegen ARM schießt. Die beiden langjährigen Geschäftspartner – Qualcomm ist einer der wichtigsten ARM-Kunden – tragen weiterhin einen Gerichtsstreit um Lizenzgebühren aus.
RISC-V statt ARM
In den bisherigen „Snapdragon Wear Platforms“ stecken Rechenkerne des Zulieferers ARM. Die jüngste "Snapdragon W5+ Gen 1 Wearable Platform" wurde 2022 angekündigt und steckt etwa in der brandneuen Google Pixel Watch 2 mit Wear OS 4.0. Der Snapdragon W5+ Gen 1 hat vier relativ leistungsstarke ARM-Kerne vom 11 Jahre alten Typ Typ Cortex-A53.
Ob Qualcomms erste RISC-V-SoCs für Wearables ebenfalls diese Leistungsklasse erreichen sollen, ist offen. Für billigere Geräte wie Fitness-Armbänder und GPS-Tracker liefert Qualcomm auch billigere und schwächere Technik wie die Snapdragon 1200 Wearable Platform mit ARM Cortex-A7.
Qualcomm setzt mindestens einen RISC-V-Kern bereits in einigen Snapdragon-SoCs für Smartphones ein, verrät dazu aber bisher keine Details. Er steuert vermutlich als eingebetteter Mikrocontroller einen der zahlreichen Funktionsblöcke.
(ciw)