Qualcomm kauft Flash-OFDM-Entwickler Flarion

Der Kaufpreis beträgt in einer ersten Tranche rund 600 Millionen US-Dollar. Im Fall des Erreichens bestimmter Zielvorgaben werden weitere 205 Millionen US-Dollar fällig.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der US-amerikanische Hersteller von Komponenten für Mobilfunkinfrastruktur und -Endgeräte, Qualcomm, will die in New Jersey ansässige Flarion Technologies übernehmen. Der Kaufpreis beträgt nach Angaben von Qualcomm in einer ersten Tranche rund 600 Millionen US-Dollar, die in Aktien sowie in bar bezahlt werden sollen. Im Fall des Erreichens bestimmter, nicht näher genannter Zielvorgaben will Qualcomm weitere rund 205 Millionen US-Dollar bar und in Aktien an die jetzigen Flarion-Eigentümer zahlen. Das Unternehmen wurde 2000 von früheren Bell-Labs-Ingenieuren gegründet.

Flarion hat basierend auf dem Mobilfunkverfahren OFDMA (Orthogonal Frequency Division Multiplex Access) eine Flash-OFDM getaufte Technologie für zelluläre, IP-basierte Mobilfunknetze entwickelt, die Datenübertragungsraten mit Spitzenwerten von 3,2 MBit/s in Senderichtung ermöglichen soll. Die durchschnittlichen Download-Raten gibt Flarion mit 1 bis 1,5 MBit/s an, der durchschnittliche Uplink liegt bei 300 bis 500 kBit/s. Mit Latenzzeiten unter 50 Millisekunden soll der Datenaustausch bei Flash-OFDM wesentlich schneller und effizienter als in bestehenden UMTS-Netzen erfolgen und interaktive Mobilfunkanwendungen begünstigen.

Das Verfahren wird von Flarion hier veranschaulicht und in einem Whitepaper näher beschrieben sowie mit anderen Mobilfunkverfahren der 3. Generation (3G) verglichen (PDF-Datei). Aus Finnland erhielt Flarion im Juni den ersten kommerziellen Auftrag für ein Flash-OFDM-Netz. Siemens hatte im Oktober 2004 mit Flarion eine Vereinbarung zur Nutzung von Flash-OFDM getroffen. (ssu)