R-Tools für Visual Studio lernen SQL

Mit der Version 0.5 integriert Microsoft SQL inklusive Stored Procedures in die R Tools für Visual Studio. Außerdem kann die noch als Preview gekennzeichnete Erweiterung mehrere Plot-Fenster verwalten.

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R-Tools für Visual Studio lernen SQL
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Die erstmals im März vorgestellten R Tools für Visual Studio (RTVS) sind eine Open-Source-Erweiterung für Microsofts Entwicklungsumgebung, die sich an Nutzer der Programmiersprache R richtet. Eine wesentliche Neuerung in der Version 0.5 ist die Integration von SQL-Abfragen. Da das Werkzeug zumindest in der aktuellen Version die SQL Server Data Tools benötigt, ist es zunächst auf Microsofts eigenen Datenbankserver begrenzt. Neben herkömmlichen Abfragen nutzt es auch die in SQL Server 2016 eingeführten R Services, mit der Entwickler R-Code als Transact-SQL Stored Procedure laufen lassen können.

Eine weitere Neuerung der RTVS 0.5 betrifft Plots: Entwickler können mehrere Plot-Fenster gleichzeitig verwalten und die Graphen via Drag-and-drop zwischen den Fenstern austauschen. Jedes ist als normales Visual-Studio-Fenster umgesetzt und bietet die üblichen Funktionen wie Andocken oder dauerhafte Anzeige als Vordergundfenster. Die ebenfalls neue History-Ansicht zeigt Thumbnails der ausgeführten Plot-Befehle zur vereinfachten Navigation zwischen den Graphen.

Unterschiedliche Plots und die zugehörige History-Ansicht mit Vorschaubildern

(Bild: Microsoft)

Die Programmiersprache R entstand in den 90er-Jahren mit einem klaren Fokus auf statistische Berechnungen und Darstellung. Die Funktionen konzentrieren sich auf die Organisation der Daten und deren optische Aufbereitung. Das ist der Hauptgrund dafür, dass sie bei Statistikern einen guten Ruf hat. Für Entwickler, die typische Programmiersprachen wie Java oder C# einsetzen, ist R gewöhnungsbedürftig, lässt sich dafür jedoch ohne Vorkenntnisse in diesen Sprachen gut erlernen. Auf den Gebieten der statistischen Berechnungen und Predictive Analytics konkurriert sie mit Matlab, Mathematica, SAS und zahlreichen Python-Bibliotheken.

Microsoft engagiert sich in jüngster Zeit verstärkt für die Programmiersprache, was sich neben den RTVS auch in der Integration von R in SQL Server 2016 zeigt. Letztes Jahr gründete Microsoft zusammen mit Firmen wie Google, RStudio, Tibco und Oracle das R Consortium, dem mittlerweile auch IBM beigetreten ist und dessen Ziel die Förderung der Programmiersprache R ist.

Weitere Details stehen im Technet-Blog. Wie die Versionsnummer vermuten lässt, ist RTVS 0.5 nicht für den produktiven Einsatz gedacht. Das Werkzeug ist Open Source und arbeitet mit der kostenfreien Community Edition von Visual Studio ebenso zusammen wie mit der Pro- und Enterprise-Variante. Die Erweiterung benötigt Visual Studio 2015 Update 3 oder eine neuere Version. Sie steht auf der Projektseite zum Herunterladen bereit, und der Quellcode ist auf GitHub zu finden. (rme)