Cebit

RFID mit Handbremse

IBM hat einen RFID-Chip entwickelt, dessen Antenne der Endverbraucher selbst einfach entfernen kann.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 192 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

IBM hat einen RFID-Chip entwickelt, dessen Antenne der Endverbraucher selbst einfach entfernen kann. Dies berichtete Armgard von Reden am Rande der von der EU-Kommission ausgerichteten RFID-Tagung am ersten CeBIT-Tag. Von Reden ist bei IBM Chief Privacy Officer für Europa, den Nahen Osten und Afrika. Jeder Kunde könne von solchen RFID-Chips, etwa mit einer Münze, die Antenne abrubbeln. Diese würde an einer Perforation abreißen und könnte sehr einfach durch eine neue ersetzt werden.

Ohne Antenne sei die im RFID-Tag gespeicherte Information nur aus einer Entfernung von fünf Zentimetern oder weniger auslesbar. "Was geht es andere an, welche Unterwäsche ich trage oder wo ich etwas gekauft habe?" so von Reden. Genau solche Bedenken könnten mit der IBM-Entwicklung ausgeräumt werden. Im Unterschied zum "Kill Command", bei dem alle gespeicherten Informationen gelöscht würden, blieben die Daten jedoch prinzipiell erhalten und könnten mit Zustimmung des Nutzers wieder ausgelesen werden. Dies könne etwa bei einem Garantiefall im Interesse des Kunden sein.

Derzeit gibt es jedoch nur Prototypen. IBM möchte verschiedene Hersteller davon überzeugen, solche RFID-Chips in Serie zu fertigen. "Wir werden auch keine Lizenzgebühren oder dergleichen verlangen", betonte von Reden. Der Unterschied in den Herstellungskosten zu herkömmlichen Tags ist noch nicht bekannt. Jedenfalls sei die Entwicklung aber für den Luxusgüter-Bereich interessant. (Daniel AJ Sokolov) / (anw)