RHOK 3: Wenn Samariter programmieren

Europa ist am ersten Dezemberwochenende erstmals beim weltweiten Wettbewerb Random Hack of Kindness dabei, bei dem für einen guten Zweck programmiert wird.

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Von
  • Detlef Borchers

Am ersten Dezemberwochenende findet zum dritten Mal der weltweite Wettbewerb Random Hacks of Kindness statt, bei dem für einen guten Zweck programmiert wird. Erstmals ist Europa dabei: Im dänischen Aarhus und im Berliner Betahaus treffen sich Programmierer für ein Hackathon, bei dem gemeinnützige Software entwickelt werden soll, die vor allem im Katastrophenschutz und in Krisensituationen von den Helfern benötigt wird.

Hauptsponsoren der Benefiz-Veranstaltungen sind Microsoft, Google und Yahoo sowie die Weltbank und die NASA. Für den europäischen Auftakt sind CSC und EMC als Sponsoren dabei, für die Berliner Veranstaltung die Caritas und der Berliner Senat sowie das Government 2.0 Netzwerk Deutschland.

Katastrophenschützer stellen die Aufgaben aus dem Praxisbedarf zusammen. So gibt es globale Aufgaben, die von allen Teams angegangen werden können, aber auch lokale Herausforderungen. In Berlin wartet auf die Programmierer eine Aufgabe der Caritas. Der Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche belohnt die beste Lösung mit einem Preisgeld von 500 Euro. Die Jury des Hackathons ist mit Fachleuten beispielsweise aus dem Katastrophenschutz besetzt, denen erfahrene Programmierer zur Seite stehen.

Wie wichtig Software in Krisensituationen sein kann, zeigte sich im Januar 2010, als Haiti durch ein schweres Erdbeben zerstört wurde. Neben anderen Katastrophenhelfern landeten dort sieben Rettungsteams von Télécoms sans Frontières und installierten ein Adhoc-Funknetz, damit die über 100 Hilfsorganisationen miteinander kommunizieren können. Nach einem Tag stand das Mobilfunk-Hilfsnetz und bewältigte bis zu 25.000 Anrufe pro Minute. Ein eigens an die spanische Syntax angepasstes Meldesystem namens Tweak the Tweet kam in Chile zum Einsatz. Die Helfer melden sich mit I'm OK bei ihren Organisationen. Eigens für Haiti hat ein RHOK-Team "I'm OK" auf die Blackberries portiert, die von den Mitarbeitern der Weltbank benutzt werden. (anw)