Espressif-Entwicklerboard mit RISC-V-Chip ESP32-P4

Espressif bringt immer mehr Chips mit RISC-V-Kernen. Der vergleichsweise starke ESP32-P4 kommt nun auf einem 65-Euro-Board für Smart-Home-Technik.

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Das Espressif ESP32-P4-Function-EV-Board mit dem 32-Bit-RISC-V-Prozessor ESP32-P4

Das Espressif ESP32-P4-Function-EV-Board mit dem 32-Bit-RISC-V-Prozessor ESP32-P4

(Bild: Espressif)

Lesezeit: 3 Min.

Der chinesische Chiphersteller Espressif ist für seine billigen und weitverbreiteten Mikrocontroller mit integriertem WLAN bekannt, ESP8266 und ESP32. Der neue ESP32-P4 ist deutlich leistungsstärker, weil er zwei RISC-V-Kerne mit bis zu 400 MHz enthält und zusätzlich einen besonders sparsamen mit 40 MHz. Für 65 Euro verkauft Espressif via AliExpress nun das Entwicklerboard mit dem sperrigen Namen "ESP32-P4-Function-EV-Board". Es hat außer dem ESP32-P4 noch ein Funkmodul mit ESP32-C6, der WLAN (2,4 GHz), Bluetooth 5 (mit LE) sowie Zigbee, Thread und Matter beherrscht.

Laut Espressif ist das ESP32-P4-Function-EV-Board vor allem für Entwickler von Smart-Home-Geräten und -Projekten gedacht. Es lässt sich auch per Fast Ethernet ins Heimnetz bringen und hat weitere Anschlüsse für USB 2.0, ein Display (MIPI DSI), eine Kamera (CSI), einen Lautsprecher sowie eine GPIO-Pfostensteckerleiste.

Mögliche Einsatzbereiche sind Haushaltsgeräte, Staubsaugerroboter, Türsprechstationen oder Bedienungseinheiten für E-Bikes und Roller. Mit seiner Kombination von Eigenschaften liegt das Espressif ESP32-P4-Function-EV-Board zwischen einfachen ESP32-Mikrocontrollern und rechenstärkeren ARM64-Einplatinencomputern, auf denen ein 64-Bit-Linux läuft, die aber auch mehr Energie benötigen.

Die beiden von Espressif selbst entwickelten "High Performance"-RISC-V-Kerne sind deutlich stärker als die bisherigen ESP32-Rechenkerne. Ihr Befehlssatz umfasst zudem Erweiterungen für Gleitkommaberechnungen (FPU), digitale Signalverarbeitung (DSP) und KI (AI) – die Espressif bisher jedoch nicht detailliert dokumentiert.

Blockschaltbild des Espressif ESP32-P4-Function-EV-Board

(Bild: Espressif)

Auf den 32-Bit-Kernen (RV32) läuft allerdings kein RV64GC-Linux "von der Stange". Es stehen zudem nur 768 Kilobyte SRAM Arbeitsspeicher bereit sowie 32 Megabyte Pseudo-SRAM (PSRAM), die im Chipgehäuse integriert sind. Anscheinend gibt es auch noch 768 KByte "L2MEM".

Der ESP32P4 hat eingebaute Decoder für H.264-Video und JPEG sowie einen 2D "Pixel Processing Accelerator".

Umfangreich ist die Ausstattung des ESP32-P4 mit Ein-/Ausgabeschnittstellen. Alle gängigen Mikrocontroller-Interfaces wie I2C, SPI, UART, GPIO, I2S sind ebenso vorhanden wie SDIO, MIPI CSI für eine Kamera, MIPI DSI für ein (mitgeliefertes) Display sowie Fast Ethernet (100 Mbit/s). Außerdem gibt es USB 2.0 OTG – gemeint ist, dass der Controller als USB-Gerät und nicht als USB-Host arbeitet.

Auf das ESP32-P4-Function-EV-Board lötet Espressif außer dem erwähnten ESP32-C6-Funkmodul noch 16 MByte SPI-Flash und einen MicroSD-Kartenleser. Zudem sind ein I2S-Soundchip samt 3-Watt-Verstärker und ein Mikrofon sowie einige Taster vorhanden.

Als Programmierschnittstelle sitzt eine USB-C-Buchse auf dem Board, die über den USB-Seriell-Wandler Silicon Labs USBXpress CP2102N mit einem UART des ESP32-P4 verbunden ist.

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(ciw)