Rackable-Quartalsbericht gibt Einblick in den US-Servermarkt

Der auf effiziente Rack-Server spezialisierte Hersteller berichtet über gestiegene Speicherpreise, Kostendruck und das Verhältnis zwischen AMD- und Intel-Prozessoren.

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Der 1999 gegründete Rack-Server-Spezialist Rackable Systems erfreut mit seinem rasanten Umsatzwachstum die Anleger und lehrt die Konkurrenz das Fürchten. Trotz hohen Wachstums hat das Unternehmen aber im abgelaufenen dritten Quartal 2006 bei einem Umsatz von knapp 80,5 Millionen US-Dollar ein leichtes Minus von 389.000 US-Dollar eingefahren – unter anderem auch deshalb, weil man die Firma Terrascale und damit deren Cluster-Dateisystem für 38 Millionen US-Dollar übernommen hat.

Rackable Systems hat sich auf energiesparende und dicht gepackte Server spezialisiert. Jeweils zwei Maschinen geringer Bautiefe lassen sich von beiden Seiten in ein Rack einbauen. Durch die Verwendung sparsamer (Low-Voltage-)Prozessorversionen und spezieller Gleichstrom-Netzteile (in 52 Prozent aller verkauften Geräte) arbeiten die Rackable-Server genügsamer als Standardprodukte der Konkurrenz. Rackable hat im vorvergangenen Quartal 90 Prozent seiner Server mit AMD-Opteron-Prozessoren bestückt; weil auch Intel nun wieder sparsame Serverprozessoren liefert (Woodcrest/Xeon 5100), sinkt dieser Anteil, allerdings langsam: Im dritten Quartal betrug der AMD-Stückzahlanteil noch 84 Prozent. Darunter waren auch bereits einige Sockel-F-Rechner.

Viele Rackable-Kunden kommen aus dem Bereich der Internet-Wirtschaft, etwa AOL oder YouTube; die drei größten Kunden Yahoo, Microsoft und Amazon sorgen für 58 Prozent der Rackable-Umsätze. An zwölf Kunden verkauft Rackable Waren für jeweils mehr mehr als 1 Million US-Dollar, weitere 57 Kunden bringen jeweils mehr als 100.000 US-Dollar Umsatz.

Rackable-Systems-CEO Tom Barton macht die im vergangenen Quartal deutlich gestiegenen Hauptspeicher-Preise für den Rückgang der Profitabilität seiner Firma verantwortlich, erwartet aber im vierten Quartal sinkende DRAM-Preise. Dann soll aber der Konkurrenzdruck steigen, vor allem von Seiten der Firma Dell, die wichtige Preismarken im Bereich der x86-Server setzt und seit Kurzem ebenfalls AMD-Systeme anbietet. Auch Sun nennt Barton als wichtigen Konkurrenten.

Dem Preisverfall will Rackable nicht nur durch hohe wirtschaftliche Effizienz und Rabatte beim Einkauf größerer Komponenten-Stückzahlen begegnen, sondern auch durch einen höheren Anteil von Storage-Systemen am Umsatz; bisher tragen die Storage-Geräte aber weniger als 15 Prozent zum Rackable-Umsatz bei. (ciw)