Radeon R9 295X2: Irrwitziges 4K-Grafikmonster schluckt 500 Watt

Kompromisslose 3D-Performance, irrwitzige Leistungsaufnahme, ruckelfreies Zocken in 4K: Die Radeon R9 295X2 ist eine Grafikkarte der Extreme.

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Die Radeon R9 295X ist schnell genug zum Spielen in 4K und verheizt 500 Watt.

(Bild: AMD)

Ohne Rücksicht auf jegliche PCIe-Spezifikationen präsentiert AMD seine High-End-Grafikkarte Radeon R9 295X2. Sie soll beim Spielen rund 500 Watt schlucken und genug 3D-Power bieten, um sämtliche DirectX-11-Spiele auf 4K-Bildschirmen flüssig darzustellen – in maximaler Detailstufe versteht sich. Um die enorme Leistungsaufnahme zu bändigen, verkauft AMD die Radeon R9 295X2 mit integrierter Wasserkühlung samt Radiator. Letzterer ist so gestaltet, dass er in einen Festplatteneinschub passt.

Auf der 30,5 cm langen Platine sitzen zwei Hawaii-Grafikchips im Vollausbau (je 2816 Shader-Kerne, GCN 1.1), wie sie AMD sonst nur auf den Single-GPU-Grafikkarten Radeon R9 290X und FirePro W9100 verwendet. Sie laufen mit 1020 MHz – folglich schneller als auf den genannten Modellen. Damit erreicht die Radeon R9 295X2 eine 3D-Performance, die die aller erhältlichen Grafikkarten in den Schatten stellt. Im 3DMark Firestrike soll sie laut AMD 15862 Punkte erreichen, während Nvidias Titan Black nur mit 9878 Punkten angegeben ist (Radeon R9 290X: 9781). Im Vergleich zur Radeon R9 290X ist die 295X2 laut 3DMark 62 Prozent schneller. Die auf der GPU Technology Conference angekündigte Titan-Doppelkarte GeForce Titan Z ist derzeit weder im Handel erhältlich noch hat Nvidia bis dato 3DMark-Firestrike-Werte für sie herausgegeben.

Die Radeon R9 295X in Einzelteile zerlegt.

(Bild: AMD)

Für rechenintensive GPGPU-Anwendungen stellt die Radeon R9 295X2 theoretisch bis zu 11,5 TFlops bei einfacher und 2,87 TFlops bei doppelter Genauigkeit bereit. Die Karte unterstützt für derlei Anwendungen OpenCL 1.2 und – wenn der Treiber fertig ist – auch OpenCL 2.0. Jeder GPU stehen exklusiv 4 GByte Speicher zur Verfügung, der mit je 512 Datenleitungen angebunden ist (2×320 GByte/s).

Die Radeon R9 295X2 braucht zwei 8-polige Stromstecker vom Netzteil, die jeweils über eine eigene 12-Volt-Schiene mit 28 Ampere versorgt werden müssen – also 340 Watt statt laut ATX-Spezifikation maximal 150 Watt pro 8-Pin-Stecker.

Laut AMD soll die Radeon R9 295X2 ab der vierten Aprilwoche für 1310 Euro erhältlich sein. Sie ist damit dreimal so teuer wie die Single-GPU-Variante Radeon R9 290X (440 Euro).

Radeon R9 295X2 Radeon R9 290X Radeon R9 290
GPU 2 × Hawaii Hawaii Hawaii
Fertigung 28 nm 28 nm 28 nm
Transistoren 12,4 Mrd. 6,2 Mrd. 6,2 Mrd.
Shader-Rechenkerne 5632 2816 2560
Rechengruppen 88 44 CU 40 CU
Textureinheiten 352 176 160
Texeldurchsatz 359 GTex/s 176 GTex/s 152 GTex/s
Rasterendstufen 128 64 64
GPU-Takt 1020 MHz 1000 MHz 947 MHz
Rechenleistung (SP/DP) 11,49 / 2,87 TFlops 5,63 / 1,4 TFlops 4,85 / 1,2 TFlops
Speicher 2 × 4 GByte GDDR5 4 GByte GDDR5 4 GByte GDDR5
Speicher-Takt (R/W) 2500 MHz 2500 MHz 2500 MHz
Speicher-Anbindung 2 × 512 Bit 512 Bit 512 Bit
Datentransferrate 640 GByte/s 320 GByte/s 320 GByte/s
Stromanschlüsse 2×8-pin 1×6-pin, 1×8-pin 1×6-pin, 1×8-pin
Formfaktor Dual-Slot Dual-Slot Dual-Slot
Display-Anschlüsse DL-DVI, 4×MiniDP 2 × DL-DVI, HDMI, DP DL-DVI, HDMI, 2 × MiniDP
Mehrschirmbetrieb 5 4 4
4K-fähig ja ja ja
TDP 500 Watt 250 Watt 250 Watt
Direct3D 11.2 11.2 11.2
Mantle ja ja ja
3DMark Firestrike 15862 9457 8910
Preis 1310 Euro 440 Euro 340 Euro

(mfi)