Radeon RX 6700: AMDs effiziente Mittelklasse-Grafikkarte

Mit einer Leistungsaufnahme von 175 Watt arbeitet die Radeon RX 6700 effizienter als etwa die RX 6650 XT. Mehr Speicher gibt es obendrein.

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(Bild: Sapphire)

Lesezeit: 3 Min.

AMD hat still und heimlich die Gaming-Grafikkarte Radeon RX 6700 für Desktop-PCs vorgestellt: Sie ist eine abgespeckte Version der bisherigen Radeon RX 6700 XT mit rund 16 Prozent weniger Rechenleistung und 2 GByte weniger Speicher. Dafür sinkt die Leistungsaufnahme um 24 Prozent auf 175 Watt – der Neuling ist somit effizienter als AMDs bisherigen Mittelklasse-Grafikkarten wie die Radeon RX 6650 XT.

Von 40 Compute Units sind bei der Radeon RX 6700 noch 36 aktiv, womit sie auf 2304 Shader-Rechenkerne zurückgreifen kann. Die typische Boost-Taktfrequenz in Spielen sinkt verglichen mit dem XT-Modell deutlich von 2424 auf 2174 MHz. Daraus ergibt sich eine Rechenleistung von etwas mehr als 11 Teraflops.

Beim Speicher-Interface knipst AMD einen 32-Bit-Controller aus. Die Radeon RX 6700 bindet folglich 10 GByte GDDR6-RAM über 160 Leiterbahnen an, was eine Übertragungsrate von 320 GByte/s ergibt. 80 MByte Infinity Cache beschleunigen Speicherzugriffe – 16 MByte weniger als bei der Radeon RX 6700 XT, aber mehr als doppelt so viel wie bei der Radeon RX 6650 XT. Somit sollte sich die Radeon RX 6700 deutlich besser fürs Spielen in 1440p-Auflösung eignen als die kleine Schwester. Da kommen ihr auch die 10 statt 8 GByte RAM zugute.

AMDs Mittelklasse-Grafikkarten im Vergleich
Grafikkarte Radeon RX 6700 XT Radeon RX 6700 Radeon RX 6650 XT
Rechengruppen / Shader-Recheneinheiten 40 / 2560 36 / 2304 32 / 2048
Typ. Boost-Takt in Spielen 2424 MHz 2174 MHz 2410 MHz
Max. Boost-Takt 2581 MHz 2450 MHz 2635 MHz
FP32-Rechenleistung bei max. Boost 13,21 TFlops 11,06 TFlops 10,79 TFlops
Raster-Endstufen 64 64 64
Typische TDP 230 Watt 175 Watt 180 Watt
Grafikspeicher 12 GByte GDDR6 10 GByte GDDR6 8 GByte GDDR6
Speicher-Interface 192 Bit (384 GByte/s) 160 Bit (320 GByte/s) 128 Bit (280 GByte/s)
Infinity Cache 96 MByte (1489 GByte/s) 80 MByte (?) 32 MByte (922 GByte/s)
Systemschnittstelle, Stromanschluss PCI-Express 4.0 x16, 1 × 6 + 1 × 8-Pin PCI-Express 4.0 x16, 1 × 8-Pin PCI-Express 4.0 x16, 1 × 8-Pin

Sapphire zeigt auf der eigenen Webseite bereits die ersten beiden Herstellerkarten der Radeon RX 6700. Beide verwenden zwei große Axiallüfter. Das Pulse-Modell hat einen etwas dickeren Kühler und belegt 2,2 Steckplätze. Die 6700er-Variante ohne Zusatznamen passt auch in kompakte Gehäuse, die maximal zwei Slots Platz für Grafikkarten bieten. Bisher verkaufte der Hersteller ein nahezu baugleiches Modell – lediglich ohne Bildausgänge – als Mining-GPU.

Sapphire gibt bei seinen RX-6700-Modellen allerdings ein deutlich erhöhtes Powerlimit von 220 Watt an – womöglich ein Überbleibsel früher angedachter Spezifikationen, denn bei den Pulse-Mittelklasse-Modellen erhöht Sapphire das Powerlimit eigentlich nicht. Ansonsten rechtfertigt eine um 56 MHz angehobene GPU-Taktfrequenz keine derartige Erhöhung der Leistungsaufnahme.

Im deutschen Handel ist die Radeon RX 6700 derweil noch nicht aufgetaucht. Preislich dürfte sie allerdings einen schweren Stand haben: Die 6700-XT-Karten sind in den letzten Monaten deutlich günstiger geworden und inzwischen ab 500 Euro erhältlich. Die RX 6650 XT und RX 6600 sind mit Preisen ab 410 dagegen kaum günstiger. Die RX 6700 müsste die kleinen Schwestern verdrängen, um preislich attraktiv zu sein.

Update

Info um die Mining-GPU Sapphire Gpro X080 ergänzt.

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(mma)