Raketenstart in der Nordsee wieder verschoben

Deutschland soll einen eigenen Zugang zum All bekommen. Zunächst einmal wurde ein angekündigter Start verschoben.

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Raketenstartschiff in einer Computergrafik

So soll die Plattform aussehen, von der aus Raketen starten sollen.

(Bild: GOSA)

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Der geplante Raketenstart von einer mobilen Plattform in der Nordsee ist abermals verschoben worden. Das sagte eine Sprecherin des Bremer Raumfahrtunternehmens der dpa. Der Start war für diesen Sommer geplant. Die Unternehmenssprecherin machte keine Angaben, wann der Start nachgeholt werden soll. Als Grund für die Verschiebung verwies sie auf fehlende Unterlagen von Behörden. Details nannte sie nicht. Technisch sei ein Start schon möglich.

OHB ist Teil des Konsortiums German Offshore Spaceport Alliance (GOSA), dem mehrere Bremer Firmen angehören. Die GOSA will eine Kleinrakete von der Nordsee aus starten. Geplant war zunächst eine suborbitale Demo-Mission.

Initiiert wurde das Vorhaben vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) auf seinem ersten Weltraumkongress vor rund vier Jahren. Damals hieß es, die zunehmende Kommerzialisierung der Raumfahrt, New Space genannt, sei eine große Chance auch für Deutschland.

Deutschland soll keinen Weltraumbahnhof bekommen wie Cape Canaveral in den USA oder Baikonur in Kasachstan. Geplant ist eine schwimmende Startplattform, ein Spezialschiff mit Startrampe. Heimathafen des Schiffs soll Bremerhaven sein. Der Startpunkt für die Rakete befinde sich im sogenannten Entenschnabel der Ausschließlichen Deutschen Wirtschaftszone, in der Deutschland noch bestimmte Hoheitsrechte hat.

Der BDI hatte im August 2020 der Bundesregierung ein Konzept für die Realisierung einer solchen Startplattform in der Nordsee in Form eines privatwirtschaftlichen Betreibermodells mit staatlicher Unterstützung vorgestellt. Der Industrieverband geht davon aus, dass bis 2028 weltweit 10.000 Satelliten ins All befördert werden, 86 Prozent davon Kleinsatelliten sein. Hier könnten sogenannte Microlauncher in der Nordsee eingesetzt werden.

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Aus der Sicht der GOSA bieten Bremen und Bremerhaven bieten "einen optimalen Heimathafen für den Spaceport": Bremen sei die deutsche "City of Space" mit einer großen Raumfahrt-Community vom großen Systemhaus bis zum Zulieferer, hinzu kämen Forschungseinrichtungen und die Universität. Bremerhaven zähle zu den größten Häfen Europas und habe sich vor allem durch kluge Standortkonzepte in der Offshore-Windenergie einen Namen gemacht.

(anw)